Zugegeben, Apps die Fahrpläne anzeigen, Fahrtzeiten berechnen oder mit denen Carsharing-Angebote gebucht werden können, gibt es viele.
Die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) hat bislang immer anderen Anbietern das Feld überlassen, doch nun kommt mit dem „VOSpilot“ eine App, für die sich die Entwickler ganz offensichtlich genau überlegt haben was der Nahverkehrskunde in Osnabrück benötigt.
Unsere Redaktion hatte die Gelegenheit die App bereits einige Tage vor dem offiziellen Starttermin zu testen. Fazit nach drei Tagen Testzeit und ungefähr einem halben Dutzend Busfahrten: Wir möchten diese App auf keinen Fall mehr von unseren Smartphones löschen!
Android ab sofort verfügbar – iOS folgt bald auch
[Update 8. Juni 2016] Nun ist die App auch für iOS verfügbar, hier bei iTunes im AppStore von Apple.
Für das Betriebssystem Android ist die VOSpilot App ab sofort im Google Play Store verfügbar – für das Apple System iOS rechnet die VOS mit einer Freigabe im Lauf der Woche [erledigt, siehe oben].
Der Nutzer erhält nach dem kostenlosen Download eine App, die alle regionalen Mobilitätsangebote verzahnt, aber auch den Fußweg, die Fahrt mit dem Fahrrad oder dem eigenen Auto als Alternative nicht ausblendet.
Auch Fußweg, Fahrrad und das eigene Auto werden berücksichtig
„Natürlich hoffen wir, mit der Gegenüberstellung aller Verkehrsmittel, zusätzliche Fahrgäste für den Bus zu gewinnen“, so Thomas Teepe, der bei der VOS für die Entwicklung und Einführung der VOS-Pilot App verantwortlich ist, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Werner Linnenbrink, Leiter Mobilitätsangebot beim VOS-Partner Stadtwerke Osnabrück, unterstreicht die Vorteile dieses Ansatzes: „Der VOSpilot führt den Kunden auf seinen Wegen immer bestmöglich zum Ziel“. Informationen wie Haltestellenname oder die aktuelle Position werden bei der Suche nicht benötigt, die ermittelt selbstverständlich die App.
Ebenfalls durch die App ermittelt werden die Fahrtzeiten aller Verkehrsmittel – mögliche Umleitungen oder Baustellen werden in der App ebenfalls angezeigt.
Ein „Alarm“ hilft bei regelmässigen Fahrten, zum Beispiel zu Arbeit, Uni oder Schule
Besonders gut hat uns die „Alarmfunktion“ gefallen. Für regelmässig genutzte Verbindungen kann eingestellt werden, dass sich die App zu einem definierten Zeitpunkt vor der Abfahrt meldet. Auch mögliche Verspätungsmeldungen werden so angezeigt. Und da nicht jeder Tag dem gleichen Rhythmus folgt, kann der Alarm für beliebige Verbindungen mit unterschiedlichen Zeiten und Wochentagen hinterlegt werden.
Echtzeit-Informationen sind der nächste Schritt
Ein Angebot, auf das sicher viele Osnabrücker sehnsüchtig warten, ist in der App bereits vorbereitet. Diese Funktion wartet jedoch noch auf Freischaltung durch die VOS: Bald können die Positionen der Busse in Echtzeit ermittelt und angezeigt werden.
Ein Blick auf die App kann dann wertvolle Hinweise geben, ob es sich vielleicht lohnt einen Schritt schneller zur Haltestelle zu gehen, weil der nächste Bus schon in der Anfahrt ist.
Schon jetzt sind auf der in die App integrierten Karte alle im Umkreis befindlichen Haltestellen eingezeichnet. Wie der nächste Schritt aussehen wird, lässt sich so schon erahnen.
Bis die App soweit ist, müssen allerdings die Busse der zehn gemeinsam in der VOS organisierten Unternehmen noch auf neue Bordrechner umgestellt werden. Die Umrüstung läuft bereits, so Thomas Teepe, ist aber noch nicht abgeschlossen. Selbstverständlich sollen dann auch die Informationen auf den Zielanzeige-Tafeln an den Haltestellen aktuellere Informationen anzeigen. „wer die App auf seinem Smartphone hat, braucht aber gar nicht mehr auf die Anzeigetafeln schauen“, ist Teepe vom Mehrwert der App überzeugt.
Auch das Ticket wird Teil der App
Ebenfalls in Vorbereitung ist das elektronische Ticket, das in der VOS-Pilot-App integriert werden soll. Wenn es soweit ist, genügt es die entsprechend aktivierte App auf seinem Smartphone zu haben, und man kann jederzeit in einen Bus einsteigen, ohne sich Gedanken über das notwendige Kleingeld zu machen.
Für Menschen ohne Smartphone wird es auch weiterhin Möglichkeiten geben einen klassischen Fahrschein zu kaufen, versichert Thomas Teepe. Wie genau der elektronische Fahrschein der VOS funktionieren wird, und ob es vielleicht auch „Bestpreis-Angebote“ geben wird, also ein automatisches Ermitteln durch die App am Tagesende, ob sich bei mehreren Fahrten nicht eine Tageskarte gelohnt hätte, wollte der VOS-Mitarbeiter noch nicht verraten.
Carsharing kann bald auch über den VOS-Pilot gebucht werden
Im Angebot für die Stadt Osnabrück ist auch das Carsharing von stadtteilauto integriert. Die Standorte der stationären Fahrzeuge (stat>k ́s) von stadtteilauto sind auf einer so genannten „Mobility Map“ zu sehen – neben Haltestellen und Abfahrtsplänen der Busse. In weiteren Stufen der App-Entwicklung, die in den nächsten Monaten kontinuierlich veröffentlich werden, wird auch die Buchung der Fahrzeuge – auch der so genannten flow>k ́s des flexiblen Carsharing – möglich sein. Damit verbindet sich die Flexibilität eines urbanen Carsharing mit der komfortablen Fahrt in Bus oder Bahn.