Das Parken in den Parkhäusern der OPG sollte mittelfristig teurer werden, so hatten das die Verwaltung, die OPG und auch der Stadtrat bereits vor Jahren vereinbart. Entsprechend sollte die erste Stunde ab kommendem Jahr flächendeckend – nicht mehr nur in den besonders attraktiven Parkhäusern der Innenstadt – mit zwei Euro berechnet werden – so hatte es auch unsere Redaktion bereits Anfang Oktober berichtet.
Doch es kommt anders und es wird teurer. Teurer als in allen anderen Städten im Umfeld von Osnabrück.
Angereichert um allerlei Bekenntnisse zu einer angeblich attraktiven Innenstadt, allen voran durch den „Verkehrsexperten“ der SPD, Heiko Panzer, zeigte sich die Mehrheitsgruppe aus Grünen, SPD und Volt bei der Ratssitzung am Dienstagabend allerdings uneinsichtig der Verwaltungsvorlage folgen zu wollen, sie wollten gleich den ganz großen Griff ins Portemonnaie der PKW-Fahrer – und sie setzten sich am Ende auch durch.
CDU warnte vor „Angriff auf die Innenstadt“
Kritik gab es zwar reichlich und deutlich. Marius Keite (CDU) warnte vor einem „Angriff auf die Innenstadt“ und Kerstin Meyer-Leive (BOB) stellte die Frage „spielen die Bedenken des Handels überhaupt keine Rolle“. Doch die Mehrheitsverhältnisse des von der einseitig auf den Fahrradverkehr fixierten Mehrheitsgruppe dominierten Stadtrats, ließen keinen Kompromiss zu.
Der Kompromiss, darauf wies Oberbürgermeisterin Katharina Pötter deutlich hin, lag in Form des ursprünglichen Verwaltungsvorschlags vor. Dieser sah im Kern eine Vereinheitlichung der Kurzparkertarife auf zwei Euro in der ersten Stunde vor – ergänzt um eine moderate Erhöhung der Dauerparktarife.
Pötter sieht in höheren Parkhauspreisen „ein falsches Signal“
Mit Bezug auf Zahlen, die Stadtkämmerer Thomas Fillep beigesteuert hatte, versuchte die Oberbürgermeisterin ein letztes Mal an die Vernunft der Ratsmitglieder von Grünen, SPD und Volt zu appellieren: „Weil es ein falsches Signal ist“ und weil die Oberbürgermeisterin auch von Seiten des Einzelhandels, zuletzt vom Handelsverband, zahlreiche warnende Signale bekommen hatte, dass eine Verteuerung des Parkens in der Innenstadt ein falscher Schritt sei.
Zwei Stunden Parken kostet in Oldenburg fast zwei Euro weniger
Der Stadtkämmerer hatte ermittelt – und diese Zahlen waren somit vor der Abstimmung bekannt – dass das Parken in Osnabrück in Zukunft mit Abstand deutlich teurer sein wird, als im nahen Oldenburg (2 Stunden: 2,75 Euro) oder Bielefeld (2 Stunden: 3,45 Euro). Und selbst die Fahrradstadt Münster langt nicht so zu (2 Stunden: 4,25 Euro), wie es die stadteigene OPG nun bald tun wird, wo die erste Stunde Parkzeit ab kommendem Jahr innerhalb des Wallrings mit 2,50 Euro berechnet wird und jede weitere Stunde mit 2 Euro.
Bargeldlos Parken wird billiger ab 2025
Kurios: Ein Jahr nach der Preiserhöhung soll Parken wieder etwas billiger werden, allerdings nur für „Bargeldverweigerer“. Wer ab Januar 2025 in den Innenstadtparkhäusern mit Karte zahlt, spart in der ersten Stunde 30 Cent und in den Folgestunden je 20 Cent auf dann allerdings nochmals erhöhte Tarife. Ab 2025 wird die zweite Stunde dann in allen Parkhäusern volle 2,00 Euro kosten.
Im Rahmen der Debatte ließ die Fraktionsvorsitzende der SPD, Susanne Hambürger dos Reis, durchblicken, dass auch das Busfahren in Osnabrück bald teurer werden wird.