Für Karnevalisten ist das Wochenende vor Aschermittwoch jedes Jahr wieder ein Highlight. An Weiberfastnacht und Ossensamstag sorgen die Jecken in Osnabrück wieder für ein lustiges und farbenfrohes Programm, vor allem in der Altstadt.
Weiberfastnacht auf dem Marktplatz
Ab 19:00 Uhr ist an Weiberfastnacht (8. Februar) jeder zum Feiern auf dem Marktplatz eingeladen. Verschiedene Jecken, unter anderem natürlich die Stadtprinzen Thomas I. und Yut I., sorgen mit einem vielseitigen Programm und in Kooperation mit der Tanzschule Hull für Unterhaltung. Für Speis und vor allem Trank versorgen verschiedene Schausteller. Den Abend ausklingen und das Karnevalswochenende einläuten lassen die Jecken dann mit einer Tour durch die Kneipen der Altstadt und hoffen, dort jede Menge Feiernde zu treffen. Verschiedene DJs werden für Karnevalsstimmung sorgen. „Die Altstadt soll aus allen Nähten brechen“, verkündet BOK-Präsident René Herring.
Ossensamstagsumzug am 10. Februar
Der alljährliche Osnabrücker Karnevalsumzug findet wie gewohnt am Samstag (10. Februar) statt und beginnt um 14:00 Uhr vom Kollegienwall in Richtung Marktplatz. Hier soll gegen etwa 15:30 Uhr für alle Karnevalsbesuchenden der Umzug enden. Mit einem kleinen Bühnenprogramm auf dem Marktplatz wird weiterhin für ausgelassene Stimmung gesorgt – und auch die Tradition kommt nicht zu kurz: Mit dem Rathaussturm ergreifen die Jecken symbolisch die Macht. In diesem Jahr wird es zwar keinen Video-Livestream geben, jedoch überträgt Radio Osnabrück live. Zudem will der Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval (BOK) wird auf seinen Social-Media-Kanälen Instagram und Facebook Eindrücke zeigen.
Corona-Tief überwunden
„In diesem Jahr haben wir 66 Umzugsteilnehmer, das sind 15 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Man kann also mit Sicherheit sagen: Wir haben das Corona-Tief überwunden“, berichtet Herring. Er freue sich besonders, dass mehr tanzende Gruppen, 18 an der Zahl, und auch internationale Musikgruppen an dem Umzug teilnehmen und ihn bunt und abwechslungsreich gestalten werden. Für Familien ist in diesem Jahr die Familienzone größer. An der Ecke Schlagvorderstraße und Möserstraße können Kinder und deren Eltern in geschütztem Raum den Umzug gucken. Die Tanzschule Hull und die Tanzsportgarde Bad Essen sorgen für ein kindgerechtes Programm – mit dabei ist auch Happy, der Hull-Hase. Die Kinder und Eltern dürfen dann vor dem letzten Wagen, auf dem das Stadtprinzenpaar fährt, dem Umzug auf den Marktplatz folgen.
„Wir sind zufrieden, wenn wir viele, viele Menschen am Straßenrand glücklich machen. Ich glaube, potenziell und bei gutem Wetter können das weit mehr als 20.000 sein. Das schöne am Osnabrücker Karneval, unabhängig von der Besucherzahl, ist, dass wir den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und einen tollen familiengerechten Karneval sowie ein tolles Publikum haben“, so Herring.
Erstes queeres Stadtprinzenpaar
Thomas I. und Yut I. sind die Prinzen in diesem Jahr und damit das erste queere Stadtprinzenpaar in Osnabrück. Außerdem ist Yut der erste thailändische Prinz beim Osnabrücker Karneval. „Karneval steht voll und ganz für Frieden, Freude, Toleranz. Eine offene Gesellschaft im Karneval ist uns sehr wichtig. Mit dem queeren Prinzenpaar setzen wir auch ein positives Zeichen für toleranten Umgang miteinander“, sagt René Herring. Auch Thomas I. und Yut I. sehen es als positives Zeichen für ihre Community und als eine Chance für die Integration von Ausländern gerade über Vereine: „Es sollte selbstverständlich sein. Jeder kann Karneval feiern, genauso wie er ist!“ Die Prinzen freuen sich auf das anstehende Karnevalswochenende: „Wir wollen so vielen Menschen wie möglich eine Freude bereiten. Gerade jetzt in dieser Zeit, wo die politische Lage so schwierig ist, hoffen wir, das viele Menschen den Alltag eine Zeit lang vergessen können und einfach fröhlich und ausgelassen feiern.“