Ein Jahr nach dem Gaslieferstopp aus Russland äußert sich Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller hoffnungsvoll, doch vorsichtig über die kommenden Herbst- und Wintermonate. Er appelliert an Industrie, Gewerbe und Privathaushalte, sparsam mit Gas umzugehen.
Optimismus trotz Unsicherheiten
Laut einer Mitteilung an die Sender RTL und ntv sei Deutschland sowohl logistisch als auch finanziell besser auf einen möglichen Gasengpass vorbereitet als im Vorjahr. „Wir sind in doppelter Hinsicht besser aufgestellt als vor einem Jahr,“ erklärte Müller. Im vergangenen Jahr „waren wir so gut elf Prozentpunkte tiefer und vor allem musste der Staat viel Geld investieren. Das war dieses Mal nicht der Fall.“
Aufruf zu Sparsamkeit und Vorsicht
Angesichts der Unvorhersehbarkeiten des Winters appellierte der Bundesnetzagentur-Präsident an alle Beteiligten, bewusst und sparsam mit Gas umzugehen. „Wir bitten alle Akteure, die irgendwas mit Gas zu tun haben, in der Industrie, im Gewerbe und auch alle Menschen bei uns privat, die damit heizen, wieder achtsam und auch sparsam mit Gas umzugehen.“
Volatilität der Gaspreise
Trotz der Preisbremsen, die seiner Ansicht nach aus sozial- und wirtschaftspolitischer Sicht korrekt sind, warnte Müller vor einer möglichen Knappheit und Teuerung von Gas. Er bemerkte eine zunehmende Volatilität auf den Gasmärkten, mit Preisschwankungen, die von weltweiten Ereignissen abhängig sind. „Wir haben gesehen, dass wir vor allem volatiler werden. In Australien gab es Streikgerüchte und schon ist der Gaspreis in Europa nach oben geschossen.“
Reaktion auf russisches Flüssiggas
Auch bezog er Stellung zu Berichten, dass europäische Unternehmen Rekordmengen an Flüssiggas aus Russland erhalten haben. „Deutschland hat sich, was Pipelinegas angeht, anders entschieden. Gas es aber nicht sanktioniert. Trotzdem glaube ich, dass es moralisch richtig ist, auf russisches Gas zu verzichten“, sagte Müller gegenüber RTL/ntv.