Weißrussische Oppositionsführerin Tichanowskaja fordert weitere Unterstützung im Kampf gegen Lukaschenko
Die weißrussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja appelliert an die demokratischen Staaten, die oppositionellen Kräfte in ihrem Heimatland weiterhin im Kampf gegen Machthaber Alexander Lukaschenko zu unterstützen. In einem Interview mit dem Sender Phoenix betonte sie, dass Sanktionen allein nicht ausreichen, sondern in Kombination mit der Unterstützung der Zivilgesellschaft effektiv seien.
Kritik an mangelnder Umsetzung von Sanktionen in der EU
Tichanowskaja kritisierte, dass die Europäische Union (EU) Schwierigkeiten habe, Sanktionen effektiv umzusetzen und dass Belarus diese teilweise leicht umgehen könne. Als Beispiel nannte sie das Bestreben einiger Staaten, Kali von der Sanktionsliste zu streichen. Tichanowskaja betonte jedoch, dass dies keine Wahrheit sei, sondern eine Lüge. Kali sei eine bedeutende Einkommensquelle für Lukaschenko, die ihm nicht zugestanden werden dürfe.
Appell an demokratische Staaten
Die Oppositionsführerin appellierte an die demokratischen Staaten, verstärkten Druck auf Lukaschenkos Regime auszuüben und die weißrussische Zivilgesellschaft sowie die nationale Identität zu unterstützen. Tichanowskaja betonte, dass Weißrussland Teil Europas sei und bat die EU-Parlamentarier, ihre zukünftige Kandidatur für die Europäische Union zu unterstützen.
Quelle: Phoenix (dts Nachrichtenagentur)
Tichanowskaja ist eine der führenden Figuren in der weißrussischen Opposition und hatte bei den Präsidentschaftswahlen im August 2020 gegen Lukaschenko kandidiert. Die Wahlen führten zu landesweiten Protesten, da sie von vielen als manipuliert angesehen wurden. Seither befindet sich die politische Situation in Belarus in einer angespannten Lage, mit fortgesetzten Demonstrationen und der Unterdrückung oppositioneller Stimmen durch das Regime. Die internationale Gemeinschaft hat Sanktionen gegen Lukaschenko und seine Unterstützer verhängt, um den Druck auf das Regime zu erhöhen. Tichanowskaja bemüht sich weiterhin um Unterstützung von demokratischen Staaten, um ihre Bewegung zu stärken und den Wandel in Belarus voranzutreiben.