Wenn Stadtbaurat Frank Otte am Dienstagnachmittag öffentlich die Pläne für die Umgestaltung des Schlossgartens präsentiert, werden parallel im Internet schon virtuelle Unterschriften gesammelt, um die „weitere Betonwüste“ zu verhindern.
„Wir haben sehr fähige Mitarbeiter in den Osnabrücker Servicebetrieben und Fachhochschulen, die eigene Ideen hätten einbringen können – warum kein Mut zur Eigenregie, Sparsamkeit der Haushaltsmittel und bürgerlichen Engagement?“ Mit diesen Worten begründet der Bund OSnabrücker Bürger (BOB) den ungewöhnlichen Schritt, über den Weg einer Online-Petition Bürgerstimmen gegen die Umgestaltung des Schlossgartens zu gewinnen. Gerichtet ist die Petition an Stadtbaurat Frank Otte persönlich.
BOB erinnert auch an die Rahmenbedingungen, in denen die Pläne bekannt wurden: „Zur Erinnerung: Osnabrück hat 450.000.000 Euro Schulden! Warum also 80.000 Euro Preisgelder für eine maximalistische Betonwüste, die jeder begabte Erstsemester FH-Gartenbaustudent besser hätte gestalten können?“
Schlossgarten-Pläne in einer Reihe mit anderen Otte-Projekten
Bei BOB ist man sich sicher: „Hier wurde seitens der Politik Phantasie- und Gedankenlos gehandelt! Defekte und funktionslose Brunnen gibt es in Osnabrück genug – solange sich in Osnabrück Kinder vor dem Zustand von Schultoiletten ekeln, sollten keine öffentlichen Gelder (hier 80000 Euro: Darin enthalten sind auch die Preisgelder für die drei platzierten Entwürfe in Höhe von 17500 Euro für den ersten, 10 000 Euro für den zweiten und 7500 Euro für den dritten Platz sowie 5000 Euro, für den vierten Entwurf) für verzichtbare und fragwürdige Projekte ausgegeben werden. Wir erinnern hier an die Straßenmalereien auf der Lotterstrasse (ca. 20.000 Euro), „Osnabrück hat Autofrei – Sperrung der Martinistrasse für einen Tag“ (Ca. 10.000 Euro) und „Osnabrück sattelt auf“ (100.000 Euro).“