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One Billion Rising 2022 setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Symbolfoto: Frau

Weltweit ist jede dritte Frau bereits Opfer von Gewalt geworden. Das sind eine Milliarde Frauen, die im Laufe ihres Lebens mindestens einmal geschlagen, erniedrigt oder vergewaltigt wurden. Darauf weist der Aktionstag „One Billion rising“ hin, der am Montag, 14. Februar wieder weltweit stattfindet.

Die Corona-Pandemie hat die Situation für viele Frauen verschärft. Auch in Osnabrück ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen pandemiebedingt gestiegen, das zeigt der aktuelle Gender-Datenreport 2021, den das Gleichstellungsbüro der Stadt kürzlich veröffentlicht hat.

„Gewalt gegen Frauen und Mädchen muss aufhören“

„Keine Frau und kein Mädchen sollte mit ihrer Gewalterfahrung allein bleiben“, sagt die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Osnabrück, Ann Kristin Schneider. Der Aktionstag „One Billion Rising“ (Eine Milliarde erhebt sich) fordert ein Ende der Gewalt und stellt dabei Solidarität und kollektive Stärke in den Vordergrund. „Auch wenn die gemeinsame Tanzaktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen auf dem Nikolaiort in Osnabrück in diesem Jahr pandemiebedingt nicht stattfinden kann, so können wir uns dennoch solidarisch zeigen und uns gegen das Unrecht auf offener Straße sowie hinter verschlossenen Türen erheben.“

Gefahr geht meistens von männlichem Partner aus

In den meisten Fällen geht die Gewalt vom männlichen Partner oder Ex-Partner aus, das belegen die Fallzahlen der Frauenberatungsstelle, des Autonomen Frauenhauses Osnabrück und der Beratungs- und Interventionsstelle (BISS) Osnabrück. Gerade in diesen Fällen von häuslicher Gewalt war für viele Frauen aufgrund der Corona-Beschränkungen der Griff zum Telefonhörer die einzige Möglichkeit, Hilfe zu bekommen. Dies erklärt, weshalb die Zahl der zur Anzeige gebrachten Gewaltdelikte nicht zunahm, während die Anzahl der intensiven spontanen Telefonberatungen durch die Frauenberatungsstelle Osnabrück dagegen im Jahr 2020 sprunghaft auf ein Vielfaches anstieg.

Der Gender-Datenreport zeigt auch: Gewalt beginnt nicht erst, wenn es zu körperlichen Angriffen kommen. Auch verbale Übergriffe können Formen von Gewalt darstellen. Täglich erhalten Frauen und Mädchen auf den Straßen von Osnabrück ungefragt sexistische, frauenverachtende und anstößige Kommentare. Das so genannte Catcalling ist eine verbale sexuelle Belästigung, die in der Öffentlichkeit stattfindet und die Betroffenen erniedrigt. Sich hiergegen zur Wehr zu setzen ist oftmals nicht leicht. Häufig wird Frauen und Mädchen unterstellt, zum Beispiel mit ihrer Kleidungwahl provoziert zu haben oder der Übergriff wird als Kompliment abgetan und die Betroffenen bleiben mit ihrem unangenehmen Gefühl alleine.


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