Foto: Olaf Scholz, über dts
Olaf Scholz gehört zweifelsohne zu den konservativen Politikern innerhalb der SPD – und er erzielte bislang bundesweit hohe Sympathiewerte. Seine klare Positionierung gegen eine Koalition mit der Linkspartei oder die von ihm aufgestellte Forderung islamistische Gefährder zu inhaftieren und möglichst schnell auszuweisen, passt so gar nicht zu seinem zögerlichen Verhalten rund um den vom Terror der autonomen Szene überschatteten G20 Gipfel in seiner Heimatstadt Hamburg.
Gebürtig ist Olaf Scholz in Osnabrück, dazu unten mehr.
Spiegel Online berichtete am Sonntagabend, dass Scholz in seinem Amt als erster Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, sich erst als die Straßenreinigung und die Anwohner schon die gröbsten Schäden beseitigt hatten, auf die Straße zu seinen Bürgern wagte.
Scholz, der naive Hamburger Bürgermeister?
Noch kurz vor dem Ausbruch der Gewalt auf Hamburgs Straßen, am Donnerstag, hatte Scholz sich betont gelassen gegeben (HASEPOST berichtete).
Als die Hamburger Innenbehörde bereits die Unterstützung von tausenden Polizeikräften aus dem gesamten Bundesgebiet koordinierte und klar wurde, dass auch aus dem europäischen Ausland reisende Kriminelle der linken Autonomenszene ihren Besuch angekündigt hatten, verglich der Erste Bürgermeister der Hansestadt den G20 Gipfel mit dem jährlich stattfindenen Hafengeburtstag.
Und noch im Juni verstieg sich Scholz in der Annahme, dass viele Hamburger, die tatsächlich an diesem Wochenende ihre in Rauch- und Tränengaswolken gehüllte Stadt am Rande eines Bürgerkriegs erlebten, kaum etwas vom Gipfeltreffen und den Demonstrationen miterleben würden.
Wie kann man sich nur so irren. #Scholz #G20 #G20HAM17 #g20protest pic.twitter.com/CksBSgk7as
— robert bongen (@robsonte) 7. Juli 2017
Hamburger CDU fordert offen den Rücktritt
Wie der NDR am Sonntagabend berichtete, werden in der Hamburger Bürgerschaft inzwischen Rücktrittsforderungen gegen Olaf Scholz laut. André Trepoll, der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Bürgerschaft bezeichnete die Einschätzung der Gipfelgewalt durch Scholz als „größte Fehleinschätzung eines Hamburger Bürgermeisters aller Zeiten“.
Autonome Gewalttäter politisch nicht links?
Währenddessen versuchte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil die in Hamburg beobachteten Gewalttäter möglichst weit weg von der Positionierung seiner Partei zu verschieben. Heil wies eine Bemerkung von CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer zurück, in Hamburg habe ein „linker Mob“ Gewalt ausgeübt. „In Hamburg war ein Mob unterwegs“, sagte Heil: „Es ist nicht links, Polizisten zu attackieren, Autos anzuzünden, kleine Ladenbesitzer zu schädigen. Niemand sollte versuchen, aus dieser elenden Gewalt nun parteipolitischen Nutzen ziehen zu wollen.“
Scholz: In Osnabrück geboren, in Hamburg aufgewachsen
Olaf Scholz trägt wie sein Bruder Jens Scholz den Geburtsort Osnabrück in seinem Ausweis. Er wuchs in einer linksliberal geprägten Unternehmerfamilie auf, lt. Wikipedia waren die Eltern in der Textilbranche tätig. Seine gesamt Schullaufbahn verbrachte Scholz bereits in Hamburg, wo der 1959 geborene Scholz 1977 auch sein Abitur machte.
Unter Verwendung von Material der dts Nachrichtenagentur.