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Ohne traditionellen Flammkuchenstand: Explodierende Kosten für Betreiber auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt?

Jahrelang sein Stammplatz: Vor dem Theater hätte Thomas Richter eigentlich seinen Stand aufbauen wollen. / Foto: Burrichter

Der Weihnachtsmarkt in Osnabrück geht am Montag (21. November) in die nächste Runde – allerdings ohne einige Traditionsbuden. Für viele Betreiber sind die Standkosten nicht mehr tragbar.

„Eigentlich wollte ich dieses Jahr wieder dabei sein“, erzählt Thomas Richter. „2020 und 2021 habe ich freiwillig auf meinen Stellplatz verzichtet, um Leuten, die ihr Geld mit dem Weihnachtsmarkt verdienen, den Vortritt zu lassen.“ Richter betreibt seit 2002 den Flammkuchenstand am Dom auf dem Osnabrücker Weihnachtsmarkt und regulär das Miele Kerber Küchenforum an der Hannoverschen Straße. In diesem Jahr wird der Weihnachtsmarkt ohne Richters Stand stattfinden.

Richter sollte 45 Prozent mehr als 2019 zahlen

Die Standpreise werden laut Betreibern in diesem Jahr erstmals mit den Schaustellergebühren zusammengelegt. Für einige Standbetreiber bedeutet das höhere Kosten. „Seit 2019 sind die Standpreise um rund 45 Prozent gestiegen. Als ich das erfahren habe, habe ich mich dazu entschieden, dieses Jahr keinen Stand zu betreiben“, schildert Richter. Die Kosten hätte er wiederum an Kunden weitergeben müssen – und das funktioniere auch nur bedingt, denn sonst bleiben Kunden ganz aus.

Doch eine solche Erhöhung gilt scheinbar nicht für jeden Betreiber. „Für mich ist alles so geblieben wie es war“, berichtet Klaus Fredriczik. Er betreibt einen Maronenverkauf auf dem Weihnachtsmarkt. Allerdings habe er von anderen Betreibern über ähnliche Probleme erfahren.

Weihnachtsmarktstände müssen zum Teil auch umziehen

Viele Wochenmarktstände müssen bereits wegen des Weihnachtsmarkts umziehen. Die Standbesitzer sind deswegen unzufrieden. Ähnliches soll auch für Richter und einige Standbetreiber auf dem Weihnachtsmarkt gelten. „Ich habe auch einen neuen Platz zugewiesen bekommen, direkt an der Ecke zur Großen Straße. Für eine Gastronomie geht das so abseits einfach nicht“, erklärt Richter. Den Vertag habe er dann nicht unterschrieben. Auf eine Mail vom Stadtmarketing, in der man wissen wollten, wo denn seine Anmeldung bliebe, habe er in einer „freundlichen E-Mail“ seine Gründe dargelegt. „Eine Antwort gab es nie“, so Richter.

„Mir wurde auch erst sehr spät mittgeteilt, dass ich jetzt woanders stehe“, sagt Hartmut Tamm. Er betreibt seit vielen Jahren einen Falafelstand auf dem Weihnachtsmarkt. „Wir stehen hier auch schon seit gut 17 Jahren und dann war der Platz mit einem Mal woanders.“

Hier hätte Thomas Richter seinen Stand dieses Jahr aufbauen müssen. / Foto: Burrichter
Hier hätte Thomas Richter seinen Stand dieses Jahr aufbauen müssen. / Foto: Burrichter

Problematik bei Personal und Ware?

Insgesamt 140 Bewerbung seien bei der Marketing Osnabrück GmbH in diesem Jahr eingegangen. 104 Stände finden dort Platz. „Ein paar Kunsthändler und drei Imbissbuden kommen dieses Jahr nicht. Entweder weil es die Stände wegen Corona gar nicht mehr gibt oder es an Personal beziehungsweise an Ware mangelt“, erklärt Diana Riepenhoff auf Anfrage unserer Redaktion. Dass die Kosten für Betreiber zum Teil gestiegen sind, daraus macht auch Riepenhoff kein Geheimnis. Sicherheitsmaßnahmen, Werbung (unter anderem in den Niederlanden), Reinigung, Mietkosten für bestimmte Plätze aber auch den „Busfahrerstammtisch“ finanziere man mit den erhöhten Kosten.


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Milan Burrichter
Milan Burrichter
Milan Burrichter ist seit dem Herbst 2022 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikant.

  

   

 

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