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Offener Brief an den Osnabrücker Stadtrat zum Erhalt der Grünen Finger im Stadtteil Pye

Unter dem Dach des Umweltforums Osnabrücker Land e. V. schlossen sich mehrere Umweltverbände und Bürgerinitiativen zusammen, um in vielen Veranstaltungen sowie durch eine Unterschriftenaktion auf die Bedeutung der sogenannten Grünen Finger hinzuweisen. Dazu hat der Dachverband am Dienstag (9. Mai) einen offenen Brief an den Rat der Stadt Osnabrück veröffentlicht. Konkret geht es um den Bauplan Nr. 636 Temmestraße.

Bereits 2018 begann die Stadt Osnabrück die Entwicklung des Bauplanes Nr. 636 Temmestraße im Stadtteil Pye, um für mehr Wohnraum zu sorgen. Doch auch hier steht der Bedarf an mehr Wohnraum in Konflikt mit klimatischen Begebenheiten: Bei der im Bauplan ausgeschriebenen Fläche handelt es sich um einen Grünen Finger mit hoher bioklimatischer Bedeutung für die Stadt. Bereits am 16. November 2021 wurden dem Ratsvorsitzenden Michael Hagedorn etwas mehr als 5.600 Unterschriften von der „Initiative zur Rettung der Grünen Finger in Osnabrück“ überreicht.

Stadt und Land als gemeinsamer Raum

Ende letzten Jahres hat der von den Osnabrücker Bürgern gewählte Rat sich in einer Sitzung vom 27. September 2022 mit großer Mehrheit dazu verpflichtet, die „Grünen Finger“ zu schützen. Der Beschluss sieht zehn Standorte vor, die das Stadt- und Landschaftsbild Osnabrücks verbessern sollen. Es geht darum, Stadt und Land als ein gemeinsames Freiraumsystem zu sehen. Umwelträume sind im ökologisch wissenschaftlichen Kontext nicht als voneinander getrennte Einheiten, sondern als ein gemeinsamer Raum zu verstehen. Auch auf lokaler Ebene beeinflussen sich ökologische Systeme durch Wechselwirkung gegenseitig – zum Beispiel zwischen Stadt und Land. So beeinflusst der wäldliche Landkreis Osnabrück das Klima in der Stadt positiv und wirkt im Sommer abkühlend.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt der Hochschule und der Stadt Produktiv. Nachhaltig. Lebendig. Grüne Finger für eine klimaresiliente Stadt will außerdem auf die Probleme des Flächendrucks aufmerksam machen. Vor allem hat sich das Projekt zum Ziel gesetzt, die Nutzungsbedürfnisse mehrerer Interessensgruppen zu erfüllen.

Keine „faulen Kompromisse“

Der Dachverband des Umweltforums Osnabrück appelliert an die politischen Entscheidungsträger, nicht wortbrüchig zu werden: „Angesichts des Sachverhaltes ist es für uns völlig unverständlich, dass nun ernsthaft eine Bebauung eines Teils des Grünen Fingers „Haseniederung“ in Pye diskutiert wird (B-Plan 636, Temmestraße). Gehen Sie keine faulen Kompromisse ein und halten Sie sich an Ihre Versprechen zum Schutz der Grünen Finger und lehnen Sie diese Planung in Gänze ab.“ 


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Julian Dayan
Julian Dayan
Julian Dayan ist seit dem Mai 2023 im Team der Hasepost und unterstützt die Redaktion als Praktikant.

  

   

 

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