HASEPOST
 
HASEPOST

Özoguz sieht Jubel für Erdogan nicht als gescheiterte Integration

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundestagsvizepräsidentin Aydan Özoguz (SPD) warnt davor, wegen der großen Zustimmung der in Deutschland lebenden Türken zu Präsident Recep Tayyip Erdogan die Integrationserfolge infrage zu stellen. „Am Ende des Tages wird es nichts bringen, immer wieder zu sagen: Da ist Integration gescheitert“, sagte sie dem Fernsehsender „Welt“.

„Wir reden hier von dritter, vierter Generation.“ Özoguz erklärt sich das Verhalten der in Deutschland lebenden Erdogan-Wähler nicht zuletzt mit mangelnden Kenntnissen über die Lage in der Türkei und mit Gedankenlosigkeit: „Es gibt sehr viele Menschen, die reisen gar nicht oft in die Türkei, haben dort auch nicht mehr so innige Beziehung, wie wir das immer wieder voraussetzen.“ Sie sähen daher nicht, „dass die wirtschaftliche Lage desaströs ist und dass das natürlich auch auf diesen Präsidenten zurückzuführen ist“. Diese Menschen hätten in Deutschland ihre Freiheiten und ein gutes Leben. Und auf der anderen Seite habe man mit Erdogan jemanden, der immer wieder „aggressiv seine Stimme gegen Europa“ sowie gegen „angebliche Unterdrückung“ erhebe. Das reiche den meisten Erdogan-Anhängern in Deutschland bereits. Özoguz: „Ich fürchte, dass sich da manch einer gar nicht so viele Gedanken macht.“ Sie plädierte dafür, den weiteren Umgang mit Erdogan von dessen Verhalten nach der Wiederwahl abhängig zu machen. Man könne noch nicht sagen, ob er sich „wieder ein Stück weit Europa zuwendet“ oder weiter „diese aggressiven Töne“ anschlage. Erdogan werde jedenfalls Hilfe benötigen, um die Türkei wieder auf die Beine zu bringen. „Wir müssen schauen: Kommt er in irgendeiner Form auf uns zu? Lässt er mit sich reden oder bleibt es – und das wäre wirklich sehr bedauerlich – bei diesen aggressiven Anfeindungen und Beschimpfungen? Das wäre für die Türkei sehr, sehr schlecht“, so Özoguz.


Foto: Anhänger von Erdogan am 28.05.2023, über dts Nachrichtenagentur


Liebe Leserin und lieber Leser, an dieser Stelle zeigen wir Ihnen künftig regelmäßig unsere eigene Kommentarfunktion an. Sie wird zukünftig die Kommentarfunktion auf Facebook ersetzen und ermöglicht es auch Leserinnen und Lesern, die Facebook nicht nutzen, aktiv zu kommentieren. FÜr die Nutzung setzen wir ein Login mit einem Google-Account voraus.

Diese Kommentarfunktion befindet sich derzeit noch im Testbetrieb. Wir bitten um Verständnis, wenn zu Beginn noch nicht alles so läuft, wie es sollte.

 
dts Nachrichtenagentur
dts Nachrichtenagentur
Ein Artikel der Nachrichtenagentur dts.

  

   

 

Diese Artikel gefallen Ihnen sicher auch ...Lesenswert!
Empfohlen von der Redaktion