Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) fordert von der EU-Kommission schnelle Unterstützung für den angespannten Weinsektor. Zudem spricht er sich für den Ausbau des Tierschutzes in Europa aus, besonders mit Blick auf den Transport von lebenden Tieren unter oftmals schlechten Bedingungen.
Dringende Hilfe für den Weinsektor
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) sieht die Lage der Weinanbauer, die durch gestiegene Kosten, verändertes Konsumverhalten und Wettereinbrüche in der Blütezeit der Reben belastet wird, als kritisch an. Bei einem Treffen des EU-Agrarrates wurde die Situation des Weinsektors diskutiert. „Die Branche steht derzeit stark unter Druck“, erklärte Özdemir. „Es braucht jetzt zielgerichtete Unterstützung, eine weitere Krisendestillation löst das Problem aus unserer Sicht nicht. Um den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bekommen, kann ein EU-weites Rodungsprogramm in Verbindung mit einem Anbaustopp helfen.“ Der Minister setzt sich dafür in Brüssel ein und sieht die Einrichtung einer Expertengruppe seitens der Kommission als positiven ersten Schritt, warnt jedoch davor, Lösungen aufzuschieben. „Wichtig sind schnelle und konkrete Ergebnisse.“
Ausweitung des Tierschutzes
Auf dem Agrarrat sprachen die Landwirtschaftsminister der Mitgliedsstaaten auch über den Ausbau des Tierschutzes in Europa. Özdemir äußerte hierzu: „Wir brauchen EU-weit einheitliche Regelungen, gerade auch mit Blick auf unsere landwirtschaftlichen Betriebe – das ist eine langjährige Forderung des Berufsstandes.“ Besonders kritisiert der Minister die Situation bei Tiertransporten. „Absolut kein Verständnis habe ich dafür, dass die Kommission bei Tiertransporten nicht längst strengere Regeln vorgelegt hat. Dass lebende Tiere unter oft furchtbaren Bedingungen in Drittstaaten gebracht werden, ist völlig inakzeptabel.“
Die Handlungskompetenz der Mitgliedsstaaten sieht der Minister hier eingeschränkt: „Den Mitgliedsstaaten sind die Hände gebunden, wenn Brüssel nicht handelt.“
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