In einem Interview mit der “Rheinischen Post” schließt Kai Eckert, Chef des Energieinformationsdienstes (EID), einen Anstieg des Ölpreises auf 100 Dollar nicht aus. Geopolitische Krisen und Sanktionsmaßnahmen könnten dabei ausschlaggebend sein.
Mögliche Szenarien für starken Preisanstieg
Kai Eckert, Leiter des Energieinformationsdienstes (EID), hält einen sprunghaften Anstieg des Ölpreises in Krisensituationen für möglich. In einem Gespräch mit der “Rheinischen Post” (Dienstagsausgabe) erläuterte er: “Ein Preisniveau von 100 US-Dollar würde derzeit einem Anstieg der Preise von etwa elf Prozent entsprechen.” Weiter führte er aus: “Im Falle einer großen geopolitischen Krise und dem Wegfall von Ölmengen im Markt könnte dies tatsächlich schnell erreicht werden.”
Steigende Preise könnten unter anderem durch eine schnelle israelische Reaktion auf den iranischen Angriff oder durch weitreichende Sanktionsmaßnahmen wie ein Ölembargo gegen den Iran ausgelöst werden, so Eckert. “Denkbar wäre auch eine Blockade der Straße von Hormus durch den Iran. Dann würden auch Ölexporte anderer Golfstaaten reduziert und es käme zu einer echten Verknappung der Ölmengen. Dann könnten die Ölpreise kurzfristig auch über die Marke von 100 US-Dollar ansteigen.”
Gelassenheit an den Ölmärkten
Trotz potenziellen Risiken reagierten die Märkte bisher gelassen. Eckerts Analyse: “Nachdem ein konkreter Gegenschlag Israels auf den iranischen Drohnenangriff ausgeblieben ist, zeigen sich die Ölmärkte am Montag zunächst etwas entspannt.” Er führt weiter aus, dass abseits der geopolitischen Ereignisse momentan eher dämpfende Impulse auf die Ölpreise wirken. Als Beispiele nennt er die ausbleibende Zinswende und schwache globale Konjunkturerwartungen.
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