Ulrike Malmendier, renommierte Ökonomin und Mitglied des Sachverständigenrats der Bundesregierung, äußert sich kritisch zu der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Sie plädiert für eine stärkere Konzentration auf das langfristige Potenzialwachstum und kritisiert das geplante Wachstumschancengesetz der Bundesregierung.
Malmendier fordert neue Aufbruchstimmung
Ulrike Malmendier, Wirtschaftsexpertin an der Universität Berkeley, sieht das sinkende Bruttoinlandsprodukt als eine der Hauptursachen für die Unzufriedenheit in der Gesellschaft. „Und das nervt mich an der Debatte“, sagte sie im Gespräch mit dem „Spiegel“. Malmendier betont, dass das Augenmerk mehr auf dem langfristigen Potenzialwachstum liegen sollte. Ihrer Ansicht nach könnte Deutschland, durch optimale Auslastung von Produktionsfaktoren wie Arbeit, Maschinen und Energie, ein wesentlich höheres Wachstum erreichen. „Dieses Szenario sieht für Deutschland wesentlich besser aus. Wenn wir es richtig anstellen“, so die Ökonomin.
Fehlende Arbeitskräfte als Hemmnis
Malmendier sieht in fehlenden Arbeitskräften einen wesentlichen Grund für das gesunkene Potenzialwachstum. „Es wird schlicht und einfach auf allen Ebenen der Gesellschaft zu wenig gearbeitet“, konstatiert die Expertin. Sie ist überzeugt, dass durch eine höhere Anzahl von Fachkräften in Deutschland eine Wirtschaftskrise vermieden werden könnte. Dabei schätzt sie den Einfluss von Krisen – wie dem Krieg in der Ukraine, der Energiekrise und der Corona-Pandemie – auf die langfristige wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands als vernachlässigbar ein.
Kritik am geplanten Wachstumschancengesetz
Das von der Bundesregierung geplante Wachstumschancengesetz sieht Malmendier kritisch. Sie hätte sich einen größeren Wurf gewünscht, „vor allem mehr Reduktion des Bürokratieaufwandes der Unternehmen“. Dennoch sieht sie das Gesetz als einen Schritt in die richtige Richtung: „Ein solches Gesetz ist besser als gar keines.“
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