In der aktuellen Diskussion um ein milliardenschweres Konjunkturprogramm für den Wohnungsbau erhalten die Befürworter Unterstützung von namhaften Wirtschaftsexperten. Diese betonen neben der Notwendigkeit zusätzlicher Mittel, auch die Wichtigkeit von Deregulierung, schnelleren Verfahren und dem Ausweisen von neuem Bauland.
Experten stützen Forderung nach Konjunkturprogramm
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, untermauert die Notwendigkeit des Konjunkturprogramms. “Der Zeitpunkt ist klug, da sich eine zusätzliche Nachfrage der öffentlichen Hand kaum auf die Preise auswirken würde”, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Besonders hervorgehoben hat er dabei die problematische Lage “verletzlicher Gruppen der Gesellschaft”, die durch die explodierenden Wohnkosten und den fehlenden Wohnraum hart getroffen werden.
Die Forderung des Deutschen Mieterbunds und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) nach zusätzlichen 20 Milliarden Euro pro Jahr für bezahlbaren und sozialen Wohnungsbau sieht Fratscher grundsätzlich als richtig an. Er warnte allerdings vor einer Subventionierung der Baubranche, die in den vergangenen 15 Jahren hohe Profite erzielt hat.
Produktivitätssteigerung und Deregulierung
Als Lösungsansatz schlägt Fratzscher vor, dass sich “die Unternehmen der Baubranche […] darauf fokussieren sollten, produktiver und effizienter zu produzieren, um die Kosten zu senken.” Zudem betonte er die Notwendigkeit von Deregulierung, schnelleren Verfahren und neuem Bauland.
Langjähriges Mitglied im Sachverständigenrat, Peter Bofinger, sieht im Wohnungsbau Potenzial für die Wirtschaft. “Zumindest bauen können wir aber noch. Dann sollten wir das doch auch nutzen”, sagte er den Funke-Zeitungen.
Vorschläge zur Umsetzung
Um das Konjunkturprogramm nutzbringend einzusetzen, plädiert Bofinger für Zinssubventionen und bessere Abschreibungsbedingungen. Darüber hinaus schlägt er vor, die Grunderwerbsteuer beim ersten Immobilienkauf abzuschaffen oder teilweise zurückzuzahlen, wenn vorzeitig ausgezogen wird.
Auch Michael Voigtländer, Immobilienökonom beim Institut der deutschen Wirtschaft aus Köln (IW), spricht sich für eine Senkung der Grunderwerbsteuer oder Fertigungsprämien aus. Er sieht die Notwendigkeit fiskalischer Impulse, betont aber zugleich die Bedeutung von Strukturreformen: “Zugleich müsse mehr Bauland ausgewiesen und das Bauen vereinfacht werden. Solche Strukturreformen sollten fiskalische Impulse unbedingt begleiten”, sagte Voigtländer den Funke-Zeitungen.
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