Angesichts globaler Herausforderungen fordern führende deutsche Ökonomen einen klaren Wandel in der Wirtschaftspolitik. Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, und der Nürnberger Ökonom Enzo Weber sehen die deutsche Industrie erheblich unter Druck und drängen auf eine umfassende Transformation, die sich an den technologischen Vorreitern China und USA orientiert.
Herausforderungen der deutschen Industrie
In einem Gastbeitrag für den “Spiegel” betonen Monika Schnitzer und Enzo Weber, dass die deutsche Industrie vor der größten Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg steht. Die Konkurrenz aus China und den USA im Bereich Automobilbau und KI-Technologie mache es notwendig, althergebrachte Strukturen zu überdenken und konsequent auf Erneuerung zu setzen. “Künftig werde die Wirtschaft dekarbonisiert und KI-gesteuert sein”, prognostizieren die beiden Ökonomen. Eine vollständige Neuausrichtung der Wirtschaft sei demnach unverzichtbar.
Notwendige Maßnahmen zur Transformation
Die Wissenschaftler warnen, dass der Transformationsprozess die etablierten Wirtschaftszweige unter Druck setzen wird, gleichzeitig aber neue Chancen eröffnen kann. Alarmierend sei jedoch der Rückgang der Investitionen, die historisch geringe Neugründung von Industriebetrieben und eine schwache Entwicklung neuer Stellen. Ein Transformationswettbewerb solle angestoßen werden, so Schnitzer und Weber. Eine berechenbare Wirtschaftspolitik, die systematisch evaluiert wird und frei von Lobbyinteressen bleibt, sei notwendig. Laut den Ökonomen müsse die Devise lauten: “letting losers go”, nicht “picking winners”.
Konkrete Forderungen der Ökonomen
Monika Schnitzer und Enzo Weber fordern eine klare Priorisierung beim Ausbau von Ladeinfrastruktur und Stromnetzen sowie beim Wettbewerb um erneuerbare Energien. Alte Subventionen sollten planbar in dem Maß zurückgefahren werden, in dem neue Technologien gefördert werden. Der Staat solle innovative Gründungen durch die Hebelung privaten Kapitals, eigene Nachfrageimpulse bei öffentlichen Ausschreibungen und die Bereitstellung von Datenbeständen für KI-basierte Geschäftsmodelle unterstützen. Angesichts des Fachkräftemangels plädieren die Experten dafür, bestehende Kompetenzen gezielt weiterzuentwickeln, anstatt auf teure Umschulungen oder Abfindungen zu setzen.
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