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Ökonom fordert Reform der Schuldenbremse für Infrastruktur

Der renommierte Ökonom und diesjährige Wirtschaftsnobelpreisträger Daron Acemoglu fordert eine dringende Reform der deutschen Schuldenbremse. Im Interview mit der FAZ betonte er das Problem der maroden Infrastruktur und wies auf die negative Entwicklung in den letzten zehn bis zwanzig Jahren hin.

Acemoglu kritisiert Schuldenbremse und Zustand der Infrastruktur

Daron Acemoglu, der am Dienstag in Stockholm den Wirtschaftsnobelpreis erhält, sieht in der Schuldenbremse und der bröckelnden Infrastruktur Deutschlands größte Herausforderungen. „Das größte Problem, das Deutschland hat, ist die bröckelnde Infrastruktur“, stellt er gegenüber der FAZ fest. Der schlechte Zustand sei ein krasser Unterschied zu den besseren Verhältnissen, die er aus persönlicher Erfahrung noch von vor zehn oder zwanzig Jahren in Erinnerung hat.

Plädoyer für mehr Investitionen

Vor allem mit Blick auf die Schuldenbremse sehe Acemoglu dringenden Handlungsbedarf. „Sich in einer Phase wie jetzt, selbst die Hände zu binden, macht keinen Sinn“, kritisiert er. Obwohl er fiskalische Disziplin grundsätzlich befürwortet, hält er strikte Grenzen für nicht hilfreich. Stattdessen plädiert er für die Förderung von öffentlich-privaten Investitionen in neue Technologien und Infrastruktur. „Sie sind der Schlüssel für Deutschland.“

Positive Einschätzung trotz Herausforderungen

Trotz der vorliegenden Probleme sieht der MIT-Ökonom die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands grundsätzlich positiv: „Es ist klar, dass Deutschland ein paar herausfordernde Jahre vor sich hat. Aber ich glaube, das deutsche Wirtschaftsmodell hat weiter seine Stärken.“ Als Beispiele nennt er das System der Mitbestimmung in deutschen Unternehmen sowie den Bereich der Aus- und Weiterbildung. Nach Acemoglus Einschätzung könnte jedoch insbesondere die Elektrofahrzeugbranche Schwierigkeiten haben, mit der internationalen Konkurrenz Schritt zu halten.

Eine weitere Herausforderung sieht der Wirtschaftswissenschaftler in der Bürokratie und der umfangreichen Regulierung, ein Problem, das seiner Meinung nach in allen Industrieländern zu beobachten ist. Bezüglich des Vorschlags von FDP-Chef Christian Lindner, mehr „Milei und Musk“ zu wagen, zeigt sich Acemoglu jedoch weniger begeistert: „Meine Vorbilder wären die beiden nicht.“ Zwar anerkennt er Elon Musk als erfolgreichen Unternehmer, sieht ihn jedoch als die falsche Referenz für den Abbau von Bürokratie und Regulierung. „Gerade Künstliche Intelligenz und der Bereich Pharma müssen effektiv reguliert werden, sodass die Menschen Vertrauen in die Technologien aufbauen“, zitiert ihn die FAZ abschließend.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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