Geflüchtete Frau (Symbolbild)
Millionen Menschen fliehen vor dem Krieg aus der Ukraine, darunter auch viele Frauen. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) warnt, dass Menschenhändler die Not der Flüchtlinge ausnutzen könnten.
Zwei Millionen Menschen sind bereits auf der Flucht vor den verheerenden Folgen des Krieges in der Ukraine. Unter ihnen auch viele junge Frauen, oft allein mit Kindern, deren Väter im Krieg sind. Zuhälter und Menschenhändler bieten diesen Schutzlosen „kostenlose” Transporte ins sichere Ausland an. Es ist zu befürchten, dass viele dann dort in der Zwangsprostitution landen. „Die Vorstellung, dass Frauen aus der Hölle des Krieges entkommen und dann in Bordellen festgehalten und zur Prostitution gezwungen werden, ist unerträglich. Und doch könnte das Realität werden. Wir müssen alles daran setzen, um diese potentiellen Verbrechen im Keim zu ersticken!”, fordert Charlotte Schmid aus dem Bundesvorstand der ÖDP. “Nach dem Nordischen Modell macht sich jeder strafbar, der Sex kauft. Höchste Zeit, dass dies nicht nur in Frankreich, Schweden, Norwegen, Irland, Nordirland, Kanada, Island und Israel, sondern auch in Deutschland Gesetz wird!”
Problem bereits nach der Krim-Annexion
Jeder Krieg führt zu unsäglichem Leid in der Zivilbevölkerung. Doch auch in Zeiten des Friedens werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen, Tag für Tag. Solch skrupellose Täter nutzen im Krieg dann die Notlagen der zivilen Opfer aus, um Bedürfnisse zu befriedigen und daran viel Geld zu verdienen. Auf Pornoportalen wird seit dem Einmarsch Russlands bereits nach Videos von Vergewaltigungen gefragt, die leider im Krieg noch häufiger begangen werden. „Wer solche Medien anbietet oder konsumiert, macht sich schuldig. Er muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Nur wenn kein Geld mehr fließt, können die Opfer sexueller Gewalt besser geschützt werden,” erläutert Charlotte Schmid. Nach Angaben der Hilfsorganisation ACT212, einem Beratungs- und Schulungszentrum gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung aus der Schweiz, sind schon nach der russischen Annexion der Krim 2014 viele Ukrainerinnen in die Fänge des organisierten Menschenhandels geraten. Das gilt es jetzt zu unterbinden. Deshalb unterstützt die ÖDP eine Petition von Dr. Ingeborg Kraus auf change.org. Titel: Achtung! Menschenhändler warten auf fliehende Ukrainerinnen an den Grenzen.
Hilfsangebote
Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen” unterstützt und berät Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben: kostenlos, vertraulich, rund um die Uhr. Das Hilfetelefon ist unter 08000 116 016 zu erreichen. Hier geht es zur Webseite des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen: www.hilfetelefon.de