Mehr als 170.000 Menschen leben derzeit in Osnabrück und es werden mehr – im Schnitt 2.000 neue Bewohner bekommt die Stadt pro Jahr dazu. Das führt unweigerlich dazu, dass der Wohnraum langsam knapp wird und mehr gebaut werden muss. Am heutigen Mittwoch (19.09.) haben Oberbürgermeister Wolfgang Griesert und Thomas Fillep, der verantwortliche Stadtrat für Bauoffensive, deswegen acht Wohnbauprojekte und ein Bauentwicklungsprojekt besichtigt.

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„Unser ehrgeiziges Ziel ist es, für 2020 das Planungsrecht für mindestens 3.000 Wohneinheiten zu schaffen. Dieses Planungsrecht ist die Grundlage zur Errichtung von erforderlichem Wohnraum“, erklärt Griesert bei der Tour. Ein Lenkungskreis mit Experten aus Politik und Verwaltung prüft zu diesem Zweck, ob und unter welchen Voraussetzungen Flächen für Neubauten verfügbar sind und wo vorhandene Baulücken geschlossen werden können. „Wir müssen zügig Bauland ausweisen, und dafür sorgen, dass auch tatsächlich gebaut wird“, ergänzt Thomas Fillep.

200 neue Wohnungen

Besichtigt wurden während der heutigen Tour unter anderem Bauprojekte der Wohnungsbaugenossenschaft Osnabrück (WGO), der HVO-Heimstättenverein Osnabrück Wohnungsbau-Genossenschaft und der Sparkasse Osnabrück/Stephanswerk Wohnungsbaugenossenschaft. Insgesamt entstehen bei den acht Projekten 200 neue Wohnungen für über 50. Millionen Euro. Die künftigen Mietpreise sind dabei verschieden, da es sich aber überall um Neubauten handelt, wird die Summe zum Teil deutlich über den 7€ pro Quadratmeter Kaltmiete liegen, die als „bezahlbare Wohnungen“ gelten. „Die meisten Wohnungen werden von privaten Investoren gebaut“, erklärt der Oberbürgermeister. „Da können wir keine Quote für Sozialwohnungen oder Mieten vorgeben. Das geht nur, wenn wir Baurecht erteilen“.

Wohnungen
Hier entstehen 10 neue Wohnungen. Fotos: Larena Klöckner

Überzogene Forderungen führen zu Wohnungsverknappung

Eine Neubauwohnung für den Mietpreis von 7€ zu vermieten, lohne sich aus wirtschaftlicher Sicht nicht, erklärt der Vorstand der WGO, Bernhard Hövelmeyer. Die Anforderungen, wie Barrierefreiheit und ein moderner energetischer Standart kosten beim Bauen viel Geld und schlagen sich dann auf die Miete nieder. „Unsere überzogenen Forderungen führen zu Wohnungsbauknappheit. Für viele Unternehmen lohnt sich das wirtschaftlich nicht“, sagt der Stadtrat für Bauoffensive, Thomas Fillep. „Wir müssen private Investoren und unsere gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaften effizient unterstützen und bürokratische Hürden abbauen.“ Neben den Baustellen, auf denen die Wohnungen zum Teil schon kurz vor der Vollendung stehen, besuchten der Oberbürgermeister und der Stadtrat auch das Gelände „Wohnpark Große Eversheide“ in Eversburg, bei dem voraussichtlich im nächsten Frühjahr Baubeginn ist, und das Potenzial für 120-150 neue Wohneinheiten bietet.

Foto: Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (Mitte) besichtigt Wohnungsbauprojekte