Der Antrag ist vorbereitet, am kommenden Donnerstag könnte die Lokalpolitik den Bebauungsplan 600, der speziell für das seit Jahren immer wieder lediglich angekündigte Shoppingcenter am Neumarkt erstellt wurde, zu Fall bringen.
Unsere Redaktion berichtete diese Woche zuerst über die Pläne der Verwaltung; am Freitagvormittag dann über das mögliche Kostenrisiko und eine mögliche „Hidden Agenda“ des Unibail-Konzerns.
In einer am Freitagnachmittag verbreiteten Mitteilung erklärt das Presseamt der Stadt stellvertretend für den OB: „Die Sommerpause hat die Verwaltung genutzt, für den Bereich zwischen Neumarkt und Großer Rosenstraße eine städtebauliche Idee zu formulieren, in der das Einkaufszentrum keine Zukunft mehr hat. Dazu wurden zwei Beschlussvorlagen erstellt, die in öffentlicher Sitzung diskutiert werden sollen: Erstmalig am Donnerstag, 22. August im Stadtentwicklungsausschuss.
Die Vorlagen sind den Ratsmitgliedern bereits Anfang der Woche zugegangen. Damit reagiert die Verwaltung auf die Ankündigung von Unibail Rodamco Westfield GmbH als Mehrheitsgesellschafterin der Neumarkt 14 Projekt GmbH & Co. KG von einer Realisierung eines Einkaufszentrums am Neumarkt Abstand nehmen zu wollen. Stattdessen wurde das Interesse an der Entwicklung eines gemischt genutzten Quartiers formuliert.
Attraktive Entwicklungsmöglichkeiten statt Festhalten an Shoppingcenter-Plan
Die Verwaltung muss also davon ausgehen, dass das Einkaufszentrum nicht gebaut wird, wozu konsequenterweise der vorhabenbezogene Bebauungsplan aufzuheben ist. Gleichzeitig empfiehlt die Verwaltung in einer weiteren Vorlage, die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans Nr. 651, der eine attraktive alternative Entwicklung der derzeitige Centergrundstücke ermöglichen soll.“
Griesert freut sich über Unterstützung gegen des Shoppingcenter
„Wir wollen die Voraussetzung für eine Zukunft am Neumarkt schaffen“, wird OB Griesert vom Presseamt der Stadt zitiert, „insofern habe ich heute erfreut zur Kenntnis genommen, dass diese Zielsetzung bürgerschaftliche Unterstützung findet“, womit Bezug genommen wird auf eine Unterschriftensammlung, mit der zukünftigen Investoren die Ablehnung der Shoppingcenter-Pläne vor Augen geführt werden soll.
Griesert erklärte weiter: „Parallel führen wir Gespräche mit den Gesellschaftern der Grundstückseigentümerin. Bei den jetzigen Verhältnissen können wir nur miteinander auskommen und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch hinbekommen. Die ersten Schritte haben wir jedenfalls bereits eingeleitet.“