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Nur in Osnabrück: Fahrrad-Parkverbot am Fahrradbügel

Ist es eine erneute Bewerbung des umstrittenen Stadtbaurats für einen weiteren Filmbeitrag von extra3 oder Mario Barth über besondere Kompetenzen in der Stadtverwaltung? Soll es vielleicht wieder einen Eintrag in das Schwarzbuch der Steuerzahler geben? Oder soll dem automobilen Mitbürger einfach nur erneut vor Augen geführt werden, was der grüne Chefplaner für Bauten und Straßen tatsächlich von ihm hält (irgendwas mit »Frosch«)?

Eine Glosse von Heiko Pohlmann

Zugegeben, ich weiß es auch nicht, aber ich wundere mich ebenso wie zahlreiche Osnabrückende (Osnabrücker oder Osnabrückerin) zum Beispiel in der Facebook-Gruppe „Was ist los in Osnabrück“ .
Dort wird bereits gemutmaßt, die Maßnahme sei „bestimmt für Aktivisten – dann müssen sie sich nicht mehr irgendwo festkleben, sondern haben nun ihren eigenen Raum zum festketten“ oder ganz schlicht der übliche Osnabrücker „Schildbürgerstreich„.

Das Geld ist (noch) da, also muss es weg. Warum nicht einfach ein paar sinnlose Schilder aufhängen?

Vor zwei Wochen waren Fahrradbügel bereits „in Betrieb“

Apropos Stadtbaurat und Fahrradbeauftragte, die hatten bereits am 16. November ihren großen Auftritt vor der lokalen Presse, wobei sie auch gleich zahlreiche Fahrräder zeigten (siehe Bilder hier), die bereits an die frisch im Bahnhofsviertel aufgestellten Fahrradbügel angelehnt waren.

Wer fährt mit dem Rad zum Bordell, in die Freikirche oder zum Gemüsehändler?

Waren das Anfang November vielleicht nur „Demonstrations-Fahrräder“ und die Nutzung der Fahrradbügel nur Fake? Stellte die Verwaltung schließlich fest, dass dort – zwischen Bahnhofsbordell, Freikirche und türkischem Gemüsemarkt – tatsächlich niemand sein Zweirad abstellen will?
Nein, ich erspare mir jetzt postpubertäre Wortspielereien, die irgendwas mit „Lastenrad“, „bezahltem Geschlechtsverkehr“, „Gemüsegurke“ und „Instant-Beichtmöglichkeit gleich nebenan“ beinhalten – hinterlasse aber dennoch hier die Stichwörter für das eigene Kopfkino.

Alles nur ein cleverer Marketingschachzug?

Womöglich also gibt es am Goethering gar keine Nachfrage nach so vielen Fahrradbügeln? Dann sind wir vielleicht einer ganz heißen Sache auf der Spur?
Die Stadtverwaltung will womöglich durch künstliche Verknappung einen besonderen Anreiz schaffen, ausgerechnet dort sein Fahrrad abzustellen?
Und weil angeblich (nein, ich persönlich bin natürlich nicht der Meinung) der gemeine Osnabrücker Radfahrer gerne mal genau das macht, was er nicht darf – also bei Rot über die Ampel, falsch herum durch die Einbahnstraße etc. – hat man die Nutzung der Fahrradbügel unter Strafe gestellt!

Verkehrswende geschafft: Fahrrädern droht jetzt der Abschleppwagen

Räder werden kostenpflichtig entfernt“ , heißt es auf den Schildern. Also: „Endlich mal abgeschleppt werden wie die bösen SUV!
So viel Gleichberechtigung für den Radverkehr? Wahnsinn, in Osnabrück wird jetzt sogar falsch parkenden Radfahrern das Abschleppen angedroht? Die Verkehrswende ist somit wohl geschafft – zumindest in dieser sonst eher nicht so hippen Ecke der Stadt.
Gleich am Montag werden sicherlich dutzende Radler:innen aus dem Katharinenviertel und aus der Wüste angeradelt kommen, um genau dort ihre Zweiräder abzustellen, wo die Hasestadt gleiches Recht für alle Verkehrsteilnehmer verspricht. Frei nach Pippi Langstrumpf, die auch nur deswegen in die Schule wollte, damit sie gefälligst Ferien bekommt.

Ein Zettel, der an der Vernunft der Verantwortlichen zweifelt

Doch scheinbar kapiert nicht jeder Osnabrückende (Osnabrücker oder Osnabrückerin), was diese Schilder bedeuten sollen. Wie sonst ist der Zettel zu verstehen, der fragt: „Was soll das denn? Keine Fahrräder an Fahrradständern?

Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Parkverbots am Fahrradbügel; Foto: Heiko Westermann
Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Parkverbots am Fahrradbügel / Foto: Heiko Westermann

Unsere Redaktion hat bei der Verwaltung nachgefragt, was sie wirklich mit diesen Schildern bezwecken will. Wir rechnen zeitnah nach dem Wochenende mit einer offiziellen Stellungnahme (und/oder dem Filmteam von extra3).

 


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„Denken ist schwer, darum urteilen die meisten.“ (C. G Jung)
Bitte denken Sie mehr, Ihr Heiko Pohlmann.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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