Nach der Diskussion, die Anfang dieser Woche eine Glosse über eine möglicherweise aus „Lava“ bestehende Fahrspur am Hasetor ausgelöst hat, legen wir nochmals nach. Dieses Verkehrsschild regt definitiv die Fantasie an, aber ist es auch hilfreich bei der Verkehrslenkung?
Eine Beobachtung von Heiko Pohlmann
Ein Verkehrszeichen muss zweifellos zum Ausdruck bringen, was es anzeigen soll – es muss „aus sich heraus erkennbar sein“. So etwa betrachten Juristen den Schilderwald am Straßenrand; hier nur verkürzt wiedergegeben. Und weiter: „Für den Verkehrsteilnehmer muss unter Beachtung der erforderlichen Sorgfalts- und Informationspflicht zweifelsfrei erfassbar sein, was von ihm verlangt wird.“
Schilder am Wall machen die Verkehrsführung nicht besser
Nun ja, das mag für Juristen gelten, aber offenbar nicht für die Verkehrsplaner in Osnabrück. Diese haben zwei große Hinweisschilder am Wall aufgestellt, um die ohnehin schon verwirrende neue Verkehrssituation rund um das Abbiegen auf die Martinistraße zu erklären.
Man könnte sich fragen, ob die schwer erfassbare Fahrbahnmarkierung mit Pfeilen, die teils widersprüchlich wirken, zu gefährlichen Situationen kurz vorm Helmut-Kohl-Platz führt – oder ob die großformatigen Schilder die Verkehrsteilnehmer so sehr ablenken, dass sie oft kreuz und quer über die neuen Fahrspuren irren.
Ein Verkehrsschild, das an ‘Luftpuppen’ erinnert
Mich jedenfalls erinnern die neuen Verkehrsschilder immer an diese „Luftpuppen“ (auch “Airwalker” genannt), die in den USA gerne auf Fastfood-Läden, Reifenhändler und KFZ-Werkstätten hinweisen. Nur den Verkehr regeln und eine ohnehin schon schwierige Verkehrsführung erklären, kann diese wilde Schilderansammlung sicher nicht.
PS vom Autor: Erst beim Betrachten des Fotos, das diesen Artikel als Titelbild begleitet, ist mir aufgefallen, wie unfassbar „grün“ (nicht politisch gemeint) unser Wall doch ist – und das finde ich großartig!