Noch nicht sonderlich lang, aber zumindest extrabreit ist der Fahrradweg an der Schlachthofstraße. So breit, dass den Schwerlast-LKW, die regelmäßig bei Kabelmetall (KME) anliefern, eine komplette Fahrspur genommen werden musste, was oft zu schwierigen Verkehrssituationen bei der An- und Abfahrt führt.
Für den ersten Teilabschnitt des Radschnellwegs nach Belm liegen nun erste Nutzungszahlen vor, die mit der extra dafür angeschafften Zählmaschine ermittelt wurden.
Über den Tag verteilt nur rund alle zwei Minuten verirrt sich ein Fahrrad an dem rund 24.000 Euro teuren Zählapparat vorbei. Da hilft es auch nicht, dass die Zählanlage direkt vor dem Fahrradständer der gut besuchten Osnabrücker Tafel positioniert wurde. Sicherlich werden auch zahlreiche Mitarbeiter von KME auf dem Weg zum Tor an der Schlachthofstraße, die nur einen ganz kurzen Abschnitt des Radschnellwegs nutzen, den Zähler „pushen“.
In vier Stunden so viele Radfahrer wie in einen Stadtbus passen
Ohnehin zeigen die Daten der Fahrradzählanlage, die jetzt online einsehbar sind, dass man jede Statistik nur zu lesen wissen muss. Das beweist auch die Stadtverwaltung, die im Rückblick auf die ersten (trockenen und hellen) Monate von täglich 880 Fahrradfahrern schreibt, bei ihrer Betrachtung und Berechnung aber nach eigenen Angaben die Schulferien und die Wochenendtage ausnimmt.
Über alle Wochentage und die Schulferien hinweg sind es dann nur noch rund 767 Fahrräder pro Tag – oder etwa alle 2 Minuten ein Radler, der von der Zählmaschine erfasst wird. Etwa alle vier Stunden summiert sich das dann auf die Kapazität eines der neuen Elektrobusse der Stadtwerke, die 131 Fahrgäste tranportieren können.
Vor diesem Hintergrund und den vielleicht ein klitzekleinwenig aufgehübschten Zahlen, lässt sich Stadtbaurat Frank Otte mit den Worten zitieren: „Das ist ein guter Start, insbesondere da erst ein erster Abschnitt des Radschnellwegs Osnabück – Belm realisiert ist“.
1,2 Kilometer Radschnellweg kosteten 1,4 Millionen Euro
Ob tatsächlich eine signifikante Zahl an Pendlern vom Auto oder dem Bus auf das Fahrrad umsteigt, vor allem in den kalten und nassen Jahreszeiten, ist eine Wette auf die Zukunft, die den Steuerzahler bereits für das erste Stück (1,2km) rund 1,4 Millionen Euro gekostet hat, wobei über weite Teile eine schon vorhandene Fahrbahn nur neu eingefasst und eingefärbt wurde.
Über die Website rswosnabelm.eco-counter.com kann der weitere „Erfolg“ des Radschnellwegs bequem vom heimischen Monitor verfolgt werden