Beinahe wären sie wohl vergessen worden nicht systemrelevant? Ausgerechnet Feuerwehrleute.
Dr. Steffen Grüner, Vorsitzender der Bezirksstelle der Ärztekammer Niedersachsen in Osnabrück, engagierte sich für die Helfer der Tuchmacherstadt im Landkreis Osnabrück. Nach einer ersten Impfung im April gab es Anfang dieser Woche dann auch die wichtige Zweitimpfung.
„Die Feuerwehr in Bramsche ist systemrelevant – deswegen sollte alles getan werden, die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner deutlich früher zu impfen“ so Dr. Steffen Grüner.
Rund 70 Feuerwehrleute wurden im April und Anfang Juni teils in der Mittagspause geimpft. Ausschlag gab ein Einsatz der Feuerwehr in Bramsche bei einem kritischen COVID Patienten mit Reanimation, den die Feuerwehrleute ungeimpft versorgen mussten.
Land konzentrierte sich zu lange auf Ältere
„Die Situation erinnert an die Verhältnisse bei den Ärzten, die noch bis vor kurzem – ohne die Möglichkeit einer Impfung zu haben – in die Pandemiebekämpfung des Landes mit eingebunden worden sind. Das darf sich nicht wiederholen, wir freuen uns sehr, mit einem Sonderkontingent an Impfstoff der Feuerwehr in Bramsche zu helfen. Das seitens des Landes im April nur für die über 65jährigen mit Astra Zeneca geholfen werden sollte, ist unverständlich, da naturgemäß die meisten Feuerwehrleute unter dieser Altersgrenze sind.“ so Dr. Steffen Grüner weiter.
Der Bezirksstellenvorsitzende ruft die Verwaltung und die Impfzentren auf kurzfristig weiterhin Sonderkontingente bereitzustellen. Auch nach Freigabe der Impfpriorisierung ist es für viele Niedersachsen noch immer nicht leicht einen zeitnahen Impftermin zu erhalten.
Foto: Nadine Wallmeyer ( MFA), Stadtbrandmeister Jörg Ludwigs, Dr. Steffen Grüner