Nordrhein-Westfalens Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hebt die Notwendigkeit hervor, Eltern stärker in die Förderung ihrer Kinder einzubinden. Zusätzlich dringt sie auf Reformen im Fortbildungssystem für Lehrkräfte und plädiert ferner für mehr Praxisanteile im Lehramtsstudium.
Eltern stärker einbinden
Die NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat im Interview mit der „Rheinischen Post“ ihre Pläne für das Jahr 2024 erläutert. Eine ihrer Hauptaufgaben sei, „mehr Eltern in die schulische Förderung ihrer Kinder einzubinden“. Feller betonte, dass es Schulen gebe, bei denen nur sehr wenige Eltern zu Elternabenden erscheinen und kritisierte: „Das geht einfach nicht. Wir müssen die Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule stärken.“
Die Ministerin wies darauf hin, dass Angebote wie das Programm „Rucksack Schule“ oder Familiengrundschulzentren ausgebaut werden sollten. Feller verteidigte diesen Ansatz gegen den Einwand, dass dadurch der Einfluss des Elternhauses auf den Bildungserfolg der Kinder noch größer werde: „Denn das Elternhaus wird immer einen Einfluss auf die Kinder haben, und die Schule wird nie alles allein regeln können.“
Reform des Fortbildungssystems und Lehramtsstudiums
Die Ministerin kündigte auch Reformen im Fortbildungssystem für Lehrkräfte an und erklärte, dass ein Konzept für neue systemische Fortbildungen entwickelt würde. Sie wies darauf hin, dass Schulen sich verstärkt als Lehrkollegium weiterbilden sollten und sagte: „Dazu müssen sie sich überlegen: Wie wollen wir uns entwickeln, und welche Kompetenzen müssen wir aufsatteln?“
Darüber hinaus sei Feller bereit, die grundständige Ausbildung von Lehrern zu diskutieren: „Ich bin sehr dafür, mehr Praxis-Anteile ins Lehramtsstudium zu integrieren, aber dagegen, das Referendariat abzuschaffen.“ Sie sprach sich auch für die Möglichkeit aus, Ein-Fach-Lehrkräfte einzusetzen: „Es bedeutet zwar mehr Aufwand für die Erstellung der Stundenpläne, wenn Lehrer nur ein Fach unterrichten. Jedoch wenn wir dadurch mehr qualifiziertes Personal an die Schulen bekommen, sollten wir das in Kauf nehmen.“
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