Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) setzt sich für die Umsetzung einer Widerspruchslösung in der Organspende ein. Trotz zurückgehender Organspenden und einer wachsenden Warteliste für Organe, besteht in Deutschland Zweifel und Widerstand gegen diese Regelung.
NRW setzt auf Widerspruchslösung bei Organspenden
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) äußert sich in der “Rheinischen Post” (Montagsausgabe) zur Einführung der Widerspruchslösung für Organspenden. “Wir müssen das Thema Widerspruchslösung dringend angehen”, so Laumann. Er zeigt sich erfreut über den kürzlich gefassten Kabinettsbeschluss und kündigt an, dass NRW im November eine entsprechende Initiative in den Bundesrat einbringen wird. “Ich bin derzeit dabei, bei den anderen Ländern dafür zu werben, sich diesem Vorhaben anzuschließen”, teilt er weiter mit.
Dringlicher Bedarf an Organen
Laumann betont die Dringlichkeit der Widerspruchslösung, bei der Menschen einer Organspende zu Lebzeiten widersprechen müssen, sofern sie diese ausdrücklich nicht wollen. Andernfalls gelten sie nach einem Hirntod als potenzielle Organspender. “Mehr als 8.000 Patienten warten derzeit auf ein Organ. Zugleich haben wir die schlechtesten Entnahmezahlen seit vielen Jahren”, bemängelt er. In NRW seien die Spenden im Bundesvergleich besonders stark zurückgegangen: 18 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, gegenüber 6,9 Prozent weniger bundesweit.
Widerstände gegen Widerspruchslösung
Trotz der Notwendigkeit zeigt sich Laumann bewusst über mögliche Widerstände. “Wenn ein Mensch sagt, ich möchte das nicht, dann ist das völlig legitim und überhaupt nicht zu kritisieren.” Er deutet an, dass es im Zuge der Initiative des Bundesrates den Vorschlag an den Bundestag geben wird, das Verfahren so zu gestalten, dass die Hinterbliebenen am Ende auch noch widersprechen könnten. “Ich finde, wir können und sollten die Entscheidung, ob man spenden möchte oder nicht, erwachsenen Menschen durchaus zumuten”, so der Gesundheitsminister abschließend.
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