NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) spricht sich gegen die Einführung einer Notfallgebühr aus, die von Kinderärzten gefordert wird, und befürwortet stattdessen eine verbesserung der Beratung von Eltern.
Ablehnung der Notfallgebühr
NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann lehnt die von Kinderärzten geforderte Notfallgebühr ab. „Durch eine Gebühr würde die Verantwortung für die medizinische Einschätzung, ob das Aufsuchen einer Notaufnahme erforderlich ist, auf die Hilfesuchenden übertragen werden“, sagte Laumann der „Rheinischen Post“. Er fügte hinzu: „Am Ende bestünde die Gefahr, dass Menschen, für die eine Gebühr eine hohe finanzielle Belastung bedeuten würde, im Zweifel keine medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.“
Befürchtung neuer Bürokratie
Der Minister äußerte auch Bedenken hinsichtlich der zusätzlichen Bürokratie für Kliniken: „Unabhängig von diesen Erwägungen habe ich die Sorge, dass wir mit einer Gebühr ein weiteres aufwendiges und bürokratisches Verfahren einführen, das am Ende eher zu einer Belastung der Menschen führt, die in der Notfallversorgung arbeiten.“
Forderung nach besserer Beratung
Kinderärzte-Präsident Thomas Fischbach hatte zuvor eine Notfallgebühr für Eltern gefordert, die mit ihren Kindern die Notaufnahme nutzen, obwohl es nicht nötig ist. Laumann fordert stattdessen eine bessere Beratung der Eltern. „Unser gemeinsames Projekt mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein über den Jahreswechsel 2022/2023 hat gezeigt, dass Videosprechstunden gerade im Bereich der kinderärztlichen Versorgung zu einer Entlastung der Notfallstrukturen beitragen können“, so der Minister.