Stellten das Angebot der Notfallseelsorge vor: Pastoralreferent Michael Randelhoff (links) und Pastor Thomas Herzberg (rechts). /Foto: Arthur Manukyan
Der Umgang mit Krisensituationen oder Unglücksfällen sowie der Einsatz eines „Trauer- und Trost-Koffers“ standen im Mittelpunkt des Workshops „Notfälle an der Schule gut bewältigen“, den die Schulseelsorge des Berufsschulzentrums am Westerberg veranstaltet hat.
Pastor Dr. Arthur Manukyan, Religionslehrer und Schulseelsorger an der Berufsschule, hatte die Notfallseelsorger Pastor Thomas Herzberg und Pastoralreferent Michael Randelhoff eingeladen, um das Thema vorzustellen. Gut 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnte der stellvertretende Schulleiter Ulf Zumbrägel zu dem Nachmittag begrüßen.
Beistand für Betroffene
Für den Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück koordiniert Pastor Thomas Herzberg die Arbeit der Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger. Gemeinsam mit Michael Randelhoff, Pastoralreferent und Beauftragter für Notfallseelsorge im Bistum Osnabrück, stellte Herzberg das Angebot der Notfallseelsorge vor. „Wir finden es wichtig, dass die Lehrkräfte wissen, wer wir Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger sind und was wir machen“, sagte Herzberg. Sie leisteten in einer akuten Notsituation, etwa bei einem Unfall, einem Suizid oder einem anderen, unerwarteten Todesfall, seelischen Beistand für Betroffene.
Eine gute und schnelle Rückkehr zu normalen Schulalltag
„Dieses Angebot wird von den Kirchen vorgehalten, richtet sich aber an jeden Menschen ungeachtet einer Religion oder Konfession“, betonte Herzberg. Pastoralreferent Randelhoff erläuterte, was Stress in einem Unglücksfall bewirken könne. „Es ist wichtig, Verständnis zu schaffen, was in einer solchen Situation im Körper und im Gehirn passieren kann“, berichtete Randelhoff. Außerdem stellten die Notfallseelsorger ein Modell vor, mit dem die ersten drei oder auch mehr Tage nach einem Ereignis gestaltet werden können. „Ziel ist, eine gute und schnelle Rückkehr zu normalen Schulalltag zu erreichen. Denn der Alltag ist ab einem gewissen Moment nach einem Unglück, das was am meisten Halt und Struktur gibt“, schilderte Herzberg Vorteile dieses Vorgehens.
„Trauer- und Trost-Koffer“
Vorgestellt wurde außerdem der „Trauer- und Trost-Koffer“, der in der Schule seit einem Jahr im Einsatz ist. „Mit Unterstützung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers habe ich Material für den Koffer angeschafft“, berichtete Dr. Manukyan. Engagierte Unterstützung dabei hätten seine Kolleg*innen aus dem Religionsteam und der Schulsozialarbeit geleistet. Der Koffer enthalte vielfältiges Material, um sich mit dem Geschehen auseinandersetzen zu können. „So können wir den Schüler*innen Raum geben, ihre Gedanken auszudrücken“, so Schulseelsorger. Das könne über kreative Verarbeitung, Besinnung oder Gespräch geschehen, „und dabei unterstützt der Koffer.“ Der Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden rundete den Workshop ab.