Nord-Stream-Anschlag: Ukrainische Gruppe vor Krim-Krise verdächtigt

Die Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee im Jahr 2022 könnte einem Bericht der “Welt am Sonntag” zufolge bereits seit 2014 von einer ukrainischen Gruppierung geplant worden sein. Allerdings gibt es auch Zweifel an dieser These und Hinweise auf eine mögliche False-Flag-Operation der Russen.

Pipelines in der Ostsee standen seit 2014 im Fokus

Nach Informationen aus deutschen Ermittlerkreisen könnte der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines schon vor der Besetzung der Krim durch Russland 2014 geplant worden sein. Besonders interessant ist, dass die erste der Gasleitungen, Nord Stream 1, zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als zwei Jahre in Betrieb gewesen wäre, während Nord Stream 2 sich noch in der Planungsphase befand. Diese wurden am 26. September 2022 durch Sprengstoffexplosionen nahe der dänischen Insel Bornholm weitgehend zerstört.

Geheimdienstzweifel und Ermittlungen

Gerhard Schindler, ehemaliger Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) von 2011 bis 2016, äußerte Zweifel an den bisherigen Ermittlungsergebnissen. Er zitierte gegenüber der “Welt am Sonntag”: “Die Ermittlungsergebnisse mögen in Richtung einer ukrainischen Gruppierung führen. Das heißt aber nicht, dass auch die Ukraine der Auftraggeber war. Es spricht aus geheimdienstlicher Sicht viel für eine False-Flag-Operation der Russen. Die sind dazu in der Lage.” Schindler merkte zudem an, dass die Spuren, die vermeintlich von der Crew des Segelschiffs hinterlassen wurden, möglicherweise gezielt gelegt worden seien.

Aktuell ermitteln die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt im Auftrag des Generalbundesanwalts die Hintergründe des Sabotageakts. Die Bundesanwaltschaft teilte der “Welt am Sonntag” mit, dass die Ermittlungen noch laufen.

Fokus auf Segeljacht “Andromeda”

Das Hauptaugenmerk der Ermittlungen liegt seit dem Frühjahr 2023 auf der Segeljacht “Andromeda”, die zur Tatzeit in Mecklenburg-Vorpommern gechartert war. Die sechsköpfige Crew soll sich sowohl vor als auch nach dem Anschlag in der Ukraine aufgehalten haben. Wie ein Beamter, der mit den Ermittlungen vertraut ist, gegenüber der Zeitung äußerte, sind inzwischen neue Indizien hinzugekommen, die den Verdacht erhärten, dass der Anschlag auf die Pipelines von der Schiffsbesatzung ausgeführt worden sein könnte.

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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

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