Gemessen an den Forderungen im Osnabrücker Stadtrat, wo mit schöner Regelmäßigkeit argumentiert wird, dass Osnabrück ja nur genügend Park-and Ride-Parkplätze (P&R) brauche, um die knapp 60.000 Einpendler (laut Pendleratlas) vom Auto in den Bus zu bekommen, hält sich der „Andrang“ am neuen P&R-Parkplatz in Eversburg bislang noch auffallend in Grenzen.
Unsere Redaktion hat in den vergangenen Tagen mehrfach auf der neuen Parkfläche vorbeigeschaut, um zu schauen, wie die Akzeptanz sich während der ersten 14 Tage entwickelt. Das Ergebnis ist ernüchternd. An nicht einem von drei Werktagen war auch nur ein einziges Pendlerauto (oder aus sonstigen Gründen abgestelltes Fahrzeug) auf der für 2,1 Millionen Euro gebauten Parkfläche zu sehen.
Nutzung wenigstens durch Rubbenbruchsee-Besucher?
Lediglich am vergangenen Samstagnachmittag waren fünf der 156 Stellplätze belegt, davon nutzten zwei PKW eine der vier Elektroladesäulen. Allerdings befindet sich derzeit auch die direkte Zufahrt zu den Parkplätzen am Rubbenbruchsee im Umbau, statt Pendlern könnte es sich also auch um Wochenendausflügler gehandelt haben – der P&R-Parkplatz hat einen direkten Zugang zum Seeufer.
Wenig attraktive Parkmöglichkeit für Pendler aus Kreis Steinfurt
Der an der Wersener Straße, kurz hinter der Landesgrenze zu NRW gelegene P&R-Parkplatz ist womöglich aber auch nicht unbedingt glücklich gelegen – sieht man von der guten Anbindung zum Rubbenbruchsee ab. Bereits bei Beginn der Bauarbeiten im Frühjahr argumentierte ein Leser der HASEPOST auf Facebook „Wer soll denn dort in den Bus umsteigen? Recke, Mettingen und Westerkappeln haben eine durchgehende Verbindung bis zum HBF mit dem Schnellbus. Der hält stadteinwärts nur zum Ausstieg in Osnabrück. Wer da in die M2 umsteigt, muss bestimmt 3-5 Minuten mehr einplanen für den gleichen Weg.“
Erschwerend kommt sicher noch hinzu, dass die M2-Busse auf der Wersener Straße genauso wie der PKW-Verkehr durch die „Zuflussdosierung“ ausgebremst werden. Schneller als im Auto geht’s im Bus also nicht, hinzu kommen mehr als ein Dutzend Haltestellen allein bis zum Neumarkt.
Immer noch keine Ausschilderung und keine Wartehäuschen für Busfahrgäste
Vielleicht wird aber alles besser, wenn der P&R-Parkplatz erst richtig ausgeschildert ist? Selbst zwei Wochen nach der offiziellen Eröffnung fehlen noch Hinweisschilder und die geplanten Anzeigetafeln für freie Parkplätze – wobei letztere erstmal wohl nicht benötigt werden.
Auch fehlt ein Wetterschutz für Umsteiger in den Bus; angesichts des an diesem Monat nun auch offiziell verkündeten „Notfahrplan light“ kann der Umstieg vom Auto auf den Bus auch mal etwas länger dauern.