No Lager Osnabrück ruft am Samstag (8. Juli) in Kooperation mit vielen anderen Organisationen aus Osnabrück zum Protest gegen die Abschiebepraxis in Deutschland sowie die menschenunwürdige Verschäfung des Europäischen Asylsystems auf. Los geht’s um 14 Uhr vor dem Theater.
Am Samstag um 14 Uhr ruft No Lager Osnabrück in einem Bündnis aus mehr als 15 Organisationen und Gruppen zu einer Demonstration unter dem Motto „Auf die Straße gegen Abschiebungen, Abschottung und Grenzgewalt“ in Osnabrück auf. Die Route beginnt vor dem Theater (Platz der Deutschen Einheit) und endet vor dem Hauptbahnhof. Die Demonstration ist die inzwischen achte Protestaktion gegen die Praxis der Ausländerbehörde Osnabrück. Anlass sind darüber hinaus die Anfang Juni von den EU-Innenministerinnen und -ministern beschlossenen menschenunwürdigen Verschärfungen des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS), die anhaltende Gewalt an den europäischen Außengrenzen, wie zum Beispiel das Kentern eines Bootes am 14. Juni 2023 vor Pylos mit bis zu 650 Todesopfern und die sogenannte „Abschiebe-Offensive“ der Bundesregierung.
Gewaltvolles System
„Grenzgewalt hat viele Formen. Wir erleben sie im Mittelmeer, wo hunderte und tausende Menschen vor den Augen der Küstenwachen und Frontex-Beamt:innen wissentlich dem Tod überlassen werden. Wir erleben sie auch, wenn Menschen nachts aus ihren Betten gerissen und gegen ihren Willen verschleppt und abgeschoben werden. Die Vielzahl brutaler Abschiebungen in Deutschland, die auch von der Ausländerbehörde Osnabrück angeordnet werden, ist mit den Asylrechtsverschärfungen auf EU-Ebene und mit Gewalt an schutzsuchenden Menschen an den Außengrenzen unbedingt zusammenzudenken“, sagt Deniz von No Lager Osnabrück. Aus diesem Grund führe das Bündnis die Kritik an der Ausländerbehörde mit dem Protest gegen die europäische Asyl- und Migrationspolitik zusammen.
Selbstbestimmtes Leben ohne Zäune
Hanna, ebenfalls von No Lager Osnabrück, ergänzt: „Wir benennen diese Politik klar als brutal, entmenschlichend, rassistisch und menschenrechtswidrig. Dem Durchmarsch rechtsextremer Positionen stellen wir uns genauso entgegen wie den Abschiebebehörden und der Politik der Zäune und Mauern! Wir treten ein für ein solidarisches Miteinander und das Recht aller Menschen auf ein gutes und selbstbestimmtes Leben.“
Großes Bündnis gegen Abschiebepraxis
Das Bündnis hinter der Demonstration besteht aus dem AStA der Universität Osnabrück, dem Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit, den Jugendlichen ohne Grenzen, der Refugee Law Clinic, Sea-Eye Osnabrück, den Libertäre Kommunist*innen Osnabrück, No Lager, Solidarity City, dem SubstAnZ, der WabOS, der Hochschulgruppe Kleine Strolche, dem Feministischen Streik Osnabrück, Waldi45, dem Solidarischer Aufbau, den Falken Osnabrück, dem Kollektiv Randale 161 und der Seebrücke Osnabrück.