Erst wird gesungen, dann gibt es die Geschenke! Das galt auch an diesem frostigen Mittwochmorgen im Flüchtlingshaus am Natruper Holz.
Etwa 80 kleine Bewohnerinnen und Bewohner der Landesaufnahmestelle sangen „bald ist Nikolausabend da“, und das ziemlich flüssig, obwohl es doch für sie sicher noch eine fremde Sprache und oft auch ein fremder Brauch ist.
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Kurz zuvor hatte die aus der Schweiz stammende Logistik-Unternehmerin Janina Martig ihren zum „X-Mas Express“ umgerüsteten Sattelauflieger auf den Hof rangiert. Dabei wurde die Schweizerin bereits erwartungsfroh beobachtet – nicht nur von rund 80 Paar Kinderaugen, sondern auch von ihren Eltern. Alle waren neugierig, was gleich passieren wird. Vielleicht ihr erster Kontakt zu unseren Weihnachtsgebräuchen.
Auf Achse quer durch Deutschland und die Schweiz
Insgesamt eine Woche ist der Weihnachts-Lastwagen quer durch die Schweiz und Deutschland unterwegs um an 13 Stationen Kinder glücklich zu machen, denen es vielleicht nicht so gut geht wie vielen ihrer Altersgenossen.
Das Flüchtlingshaus am Natruper Holz ist dabei ein Halt auf der Tour, wie andere von der Til Schweiger Foundation unterstütze Projekte; zum Beispiel der Verein „sunshine4kids“ im westfälischen Sprockhövel, wo der Truck am Tag zuvor Halt machte.
Auf jedes Kind warteten individuell gefüllte Jutesäcke, deren Inhalt auf das Alter abgestimmt ist. Ob Püppchen, Bausteine oder Fußbälle – für alle Kinder gab es ein passendes Geschenk von den Sponsoren, zu denen Lego, Herpa und Schmidt Spiele zählen.
Die Verteilung übernahmen neben der LKW-Fahrerin auch Mitarbeiter von Barefoot Films, Schweigers eigener Filmproduktionsfirma.
Die Til Schweiger Foundation unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit im Flüchtlingshaus auf vielfältige Weise. Ein extra errichtetes Gebäude für die Kinderbetreuung, ein Soccerplatz und der Fitnessraum sind auf dieses private Engagement zurückzuführen.
Ein paar deutliche Worte an ganz besonders kritische Leser. Auch wenn es oben eigentlich schon zu lesen ist, der „X-Mas-Express“ fuhr und fährt ganz unterschiedliche Jugendeinrichtungen an. Nach Auskunft einer Mitarbeiterin von Til Schweiger, die bei der Verteilung vor Ort war, ist das Flüchtlingshaus in Osnabrück sogar das einzige speziell auf Flüchtlinge ausgerichtete Projekt der Tour, die insgesamt 13 Stationen hat.
Das „X-Mas“ im Namen des Trucks ist kein Weglassen der Worte „Weihnachten“ oder gar „Christmas“. Tatsächlich waren an den Jutebeuteln auch Grußkarten angebracht, die bspw. ein „Merry Christmas“ wünschten oder „Frohe Weihnachten“.