Die Zentrale der EU-Ausbildungsmission Eucap in Niamey, Niger, wurde von der lokalen Polizei durchsucht und Waffen sowie Munition beschlagnahmt. Dieses unerwartete Vorgehen hat Anschuldigungen und Spekulationen ausgelöst, die eine ernsthafte diplomatische Krise andeuten.
Durchsuchung der Eucap-Zentrale in Niger
Die nigrischen Sicherheitsbehörden haben die Zentrale der EU-Ausbildungsmission Eucap in der Hauptstadt Niamey durchsucht und dabei Waffen und Munition beschlagnahmt, bestätigte ein Sprecher der Mission dem „Spiegel“. Diese Ausrüstung war ursprünglich zur Verteidigung der EU-Kräfte gegen terroristische Bedrohungen vorgesehen.
Diplomatische Spannungen
In einer Sendung des staatlichen Senders Télé Sahel wurde Eucap beschuldigt, Waffen zur Destabilisierung des Landes gelagert zu haben, eine Anschuldigung, die die Mission nicht kommentieren wollte. Diplomatische Kreise zeigen sich shockiert über diesen Vorwurf und weisen ihn zurück, indem sie darauf hinweisen, dass „die Waffen ordnungsgemäß eingeführt worden“ seien und der „Sicherheit der Mission“ dienen.
Eucap Sahel Niger
Eucap Sahel Niger ist eine zivile Ausbildungsmission der Europäischen Union, die seit 2012 nigrische Sicherheitskräfte im Kampf gegen organisierte Kriminalität, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel trainiert und unterstützt. Nach einem militärischen Putsch im Juli letzten Jahres und der daraus resultierenden Verschlechterung der Beziehungen zum Westen wurde die Zusammenarbeit mit Eucap Sahel eingestellt und die EU-Kräfte wurden aufgefordert, das Land zu verlassen.
Vertiefung der diplomatischen Krise
Die Durchsuchung der Eucap-Zentrale ist ein weiterer Eskalationsschritt in der diplomatischen Krise. Nach der Schließung des Eucap-Büros in Agadez im Osten des Landes plant nun auch die Eucap-Zentrale in Niamey, schneller zu schließen als ursprünglich geplant. Internationale Mitarbeiter sollen so schnell wie möglich das Land verlassen, während die Eucap-Leitung versucht, das verbliebene Equipment an europäische Partnerländer zu übergeben.
Die Razzia am Montag zeigte, dass es berechtigte Sorgen über den Verbleib der Ausrüstung gibt, insbesondere da die Waffen nun in den Händen einer Militärregierung liegen, die plant, ihre Zusammenarbeit mit Moskau zu intensivieren.
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