So ein Schönheitschirurg kann ja mit ein paar chirurgischen Eingriffen sogar aus einem Gesäß ein Gesicht formen, so wie ein Politiker auch manch unbeliebte Entscheidung verkaufen muss… So oder ähnlich haben wohl die Werbestrategen gedacht, die sich für ein Videokonzept entschieden, das erst für einen Schönheitschirurgen und nun für Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) wirbt.
Zahlreiche Einstellungen und die Musik des Werbefilmchens gleichen sich deutlich. Und sogar das Hochhaus, von dem Chirurg und Landesvater in Richtung Deister blicken, ist vermutlich identisch. Einzig Farbe und Marke der Laufschuhe unterscheidet sich, bevor die beiden dann in die Landschaft lostraben.
Der ursprüngliche Video-Auftraggeber ist nicht erfreut
Öffentlich gemacht hat dieses offensichtliche Plagiat die BILD Zeitung- Der Schönheitschirurg Aschkan Entezami, dem die Ehre gebührt von der Werbefirma zuerst für den gleichen Film zur Kasse gebeten worden zu sein, soll wenig erfreut sein und die Kopie Version der Sozialdemokraten wenig kreativ finden.
Bei der SPD sieht man die Angelegenheit gelassener; ein Parteisprecher wird mit den Worten zitiert: „Wir stören uns nicht an den Gemeinsamkeiten“. Angeblich seien die Aufnahmen nach Ansicht der Sozialdemokraten „authentisch“ und „es sei bekannt, dass der Ministerpräsident gerne läuft“.
Die beiden Filme sind auf YouTube zu finden und unterscheiden sich in einigen Einstellungen dann doch voneinander, hier das Original und hier die Version der SPD.
2013 warb Osnabrücks späterer Oberbürgermeister Wolfang Griesert mit dem Slogan „Klar.“ Im vergangenen Jahr beauftragte die Landesregierung unter Führung von Stephan Weil eine Werbeagentur mit der Suche nach einem Werbeslogan für Niedersachsen. Die Strategen fanden für ein Honorar von angeblich 200.000 Euro den Slogan: „Klar“.