Sicher ist es einigen unserer Leserinnen und Lesern bereits aufgefallen, dass auf der Autobahn A1 in Richtung Bremen und von Bremen kommend derzeit eine besonders lange Baustelle existiert. Dies ist Teil einer Neuorganisation der Baustellentätigkeit, welches eine bemerkenswerte Reduktion der Unfallzahlen mit sich gebracht hat.
Die Autobahn Westfalen hat im Sommer 2023 für den sechsstreifigen Ausbau der A1 zwischen Lohne/Dinklage und Bramsche eine neue Verkehrsführung eingerichtet. Diese Maßnahme hat nach am Montag veröffentlichten Angaben der Autobahngesellschaft zu einer Halbierung der Unfallhäufigkeit im Vergleich zum Beginn der Baumaßnahmen im Frühjahr 2021 geführt.
Insbesondere der Ausbau der Richtungsfahrbahn Dortmund, der Ende Juli 2023 abgeschlossen wurde, trägt demnach zu dieser positiven Entwicklung bei.
Eine Baustelle von 30 Kilometer Länge auf der Autobahn A1
Für den Ausbau der Richtungsfahrbahn Bremen wurde ebenfalls eine neue Baustellenverkehrsführung über die gesamten 30 Kilometer der Baustelle eingerichtet. Ziel dieser Umstrukturierung war es, die Bauarbeiten zu beschleunigen, indem Tätigkeiten parallel und zeitsparend durchgeführt werden. Die Auswertungen zeigen, dass diese neue Verkehrsführung nicht nur den Verkehrsfluss optimiert, sondern auch die Sicherheit auf der Baustelle deutlich erhöht hat.
Ein besonders eindrucksvolles Ergebnis dieser Maßnahmen ist die Reduktion der Unfallzahlen. Im Bereich des damaligen Unfallschwerpunktes, zwischen den Anschlussstellen Vechta und Holdorf, konnten die Unfälle von 104 auf 51 reduziert werden, und es gab keine Schwerverletzten oder Todesfälle mehr. Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Autobahn Westfalen, betont, dass diese homogene und sichere Verkehrsführung maßgeblich zur Reduktion des Unfallrisikos und der Unfallschwere beigetragen hat.
Trotz Baustelle darf 100km/h schnell gefahren werden
Die aktuelle Verkehrsführung zwischen Lohne/Dinklage und Bramsche ermöglicht einen flüssigeren Verkehr. Der bereits ausgebaute Teil der Richtungsfahrbahn Dortmund bietet mit 14,5 Metern Breite mehr Raum, wodurch die Hauptfahrstreifen je Fahrtrichtung 3,50 Meter und die Überholfahrstreifen 3,25 Meter messen. Diese Konfiguration erlaubt es, dass im Baustellenbereich durchgehend eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h eingehalten werden kann. Zudem tragen CB-Funk gestützte mobile Stauwarnanlagen in acht Sprachen dazu bei, die Verkehrsteilnehmer, insbesondere Lkw-Fahrer, frühzeitig zu informieren.
Im Vergleich zum Ausbau der Fahrtrichtung Dortmund im Jahr 2021, wo häufigere Wechsel in der Verkehrsführung und geringe Abstände zwischen Lkw sowie hohe Geschwindigkeiten zu einem erhöhten Unfallaufkommen führten, zeigt sich nun eine deutliche Verbesserung. Die frühzeitige Ankündigung der Baustelle und eine frühere Geschwindigkeitsreduzierung waren erste Gegenmaßnahmen.
Bereits ein Drittel neuer Autobahn-Fahrbahn ist fertig
Bezüglich des Baufortschritts kann festgehalten werden, dass bereits ein Drittel der neuen Betonfahrbahn fertiggestellt ist. Dieser Fortschritt wurde innerhalb von nur vier Monaten erreicht. Die Anschlussstellen Neuenkirchen/Vörden und Holdorf sollen planmäßig im Frühjahr 2024 in Betrieb genommen werden.
Insgesamt zeigt sich nach Ansicht der Autobahngesellschaft, dass durch die optimierte Verkehrsführung und Bauplanung auf der A1 nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch der Verkehrsfluss verbessert wurde. Diese Entwicklungen sind ein positives Zeichen für die Effektivität von Baustellenmanagement und -sicherheit auf deutschen Autobahnen.