Es war bei besten äußeren Bedingungen ein Fest der Leichtathletik – in Bremen-Arsten kämpften die niedersächsischen und bremischen Leichtathleten/-innen bei der letzten großen Landesmeisterschaft des Jahres um die Titel der Männer, Frauen sowie der Jugend U18. Und wie zur Bestätigung der bisher schon überragenden Saison der Leichtathletik-Gemeinschaft (LG) Osnabrück wurde es zu einer Demonstration der Stärke des Teams aus dem Sportpark Gretesch. In gut einem Sechstel aller Wettbewerbe ging der Titel an die Rothemden – eine sensationelle Bilanz.
Dabei schonte Trainer Anton Siemer seine Spitzenkräfte. Olympiateilnehmer Fabian Dammermann war nicht am Start, Fast-Olympionike Florian Kroll verzichtete auf „seine“ 400 m und siegte dafür über 200 m – in bei einem Gegenwind von 3,0 m/sec starken 21,85 sec. Vereins- und Staffelkollege Andre Rohling ließ sich über 800 m auch vom Ausfall der Zeitmessung nicht irritieren und holte bei seinem Start-Ziel-Sieg den dritten Niedersachsentitel in Folge. Den Siegesreigen eröffnet hatte Bela Kluhs über 400 m Hürden. Nach seinem überragenden siebten Platz bei den Deutschen U20-Meisterschaften zeigte er hier allen Athleten der älteren Männerklasse die Hacken und siegte in starken 54,69 sec.
Die Überraschung des Wochenendes war Katrin Beutel (LG Osnabrück). „Wer ist das?“ lautete die meistgestellte Frage, nachdem 25-jährige Studentin sowohl die 200 m und die 400 m souverän und mehr als deutlich vorne gelegen hatte. 25,06 sec und 55,59 sec sind die schnellsten Zeiten einer Osnabrückerin seit über 20 Jahren.
Auch der Nachwuchs überzeugt
Auch um den jüngeren Nachwuchs ist es bei der LG Osnabrück gut bestellt. U18-Athlet Matthias Apel wurde seiner Favoritenrolle gerecht, legte es sowohl über 800 m als auch 1.500 m auf taktische Rennen an und spielte dann seine Stärke mit einem langen 500 m-Endspurt aus. Imponierend, wie er nur zwanzig Minuten nach den 1.500 m mit Finn Partetzke, Konstantin Hans und Nevio Völkel wieder auf der Bahn stand und für die nächste große Überraschung sorgte: Gold mit der 4 x 100 m-Staffel.
Über 4×100 m musste Nevio Völkel bis zum letzten Meter kämpfen, um den Titel zu sichern. Im Hochsprung dagegen war der 17jährige Schüler der IGS Eversburg eine Klasse für sich. Erst nachdem alle anderen Springer ausgeschieden waren, stieg Nevio bei 1,90 in den Wettkampf ein und steigerte sich über 1,96 m und 2,00 m direkt auf 2,06 m. Nur ein deutscher U18-Springer war in diesem Jahr stärker. Nevio, vor wenigen Wochen Deutscher U20-Meister, versuchte sich anschließend mutig an der deutschen Jahresbestleistung von 2,10 m – zwei gute Versuche zeigten, dass diese Höhe für den Osnabrücker nicht unrealistisch ist.
Für die LG Osnabrück gab es dazu Doppelsilber für Dominik Köpke (200 m, 400 m Männer) sowie Bronze für Robin Zernick (800 m Männer) und Erik Siemer (1.500 m Männer). Bronze sicherte sich auch Tom Spierenburg vom OTB, der im Weitsprung der Männer seinen Titel leider nicht verteidigen konnte.