In Deutschland werden noch immer viel zu viele Lebensmittel in den Müll geworfen. Laut Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft rund 55 Kilo pro Person im Jahr. Verschiedenste Initiativen, wie „To good too go“ oder die Betreiber von „Schnippeldiskos“, setzten sich gegen die Verschwendung ein.
In Osnabrück entsteht momentan ein weiteres Netzwerk zur Lebensmittelrettung: Auf der Website der „Lebensmittelwertschätzer“ werden Unternehmen und Firmen zusammengetragen, die MHD-Ware, Sonderposten oder gute Produkte vom Vortag anbieten.
Ein Projekt aus Leidenschaft
Die Idee für das „Lebensmittelwertschätzer“-Netzwerk kam der Gründerin und pensionierten Lehrerin Christiane Högermann bei einem Schulprojekt. „Meine Schule hatte sich darum beworben, als Umweltschule in Europa ausgezeichnet zu werden. In diesem Zusammenhang haben wir verschiedenen Aktionen zur Lebensmittelrettung durchgeführt. Unter anderem haben wir zur Preisverleihung ein Buffet komplett mit Speisen vom Vortag organisiert.“ Doch nach dem Schulprojekt war das Thema für Christiane Högermann nicht abgehakt, denn sie wollte aktiv gegen die Verschwendung vorgehen und mehr Sensibilität für das Problem schaffen. Besonders, weil die meisten Lebensmittel, die in der Tonne landen, noch absolut genießbar sind.
Gemeinsam Gutes retten
Mit ihrer Website möchte sie private Kunden und die passenden Anbieter zusammenführen. „Gegen eine kleine Summe können sich die Unternehmen auf der Website präsentieren und neben Angaben zum Sortiment auch ein Porträt hochladen“, erklärt Högermann. Je nachdem, für welche der drei Kategorie sich die Anbieter entscheiden, können sie mehr oder weniger Informationen zu ihrem Unternehmen zeigen. Ein Teil der 50 Euro, 100 Euro oder 150 Euro gehen an die Tafel, der Rest dient zum Ausbau des Website. Eine Listung ist in den Kategorien MHD-Ware (Mindesthaltbarkeitsdatum), Sonderposten/Werkverkauf oder Gutes von Gestern möglich. Noch steht die Gründerin am Anfang ihres Projekts, doch in Zukunft hofft sie auf viele aktive Anbieter und Kunden. „Ich möchte damit erreichen, dass wir vor Ort zur Lebensmittelrettung beitragen, ohne Qualitätsverlust“, so die Gründerin.