v.l. Andreas Hotz, Johannes Dälken und Wolfgang Beckermann stellen den diesjährigen Preisträger des Osnabrücker Musikpreises vor
Jedes Jahr wird im Rahmen des ARD Musikwettbewerbs der Osnabrücker Musikpreis vom Theater Osnabrück und der Felicitas und Werner Egerland Stiftung an eine der Finalistinnen oder einen der Finalisten verliehen. In diesem Jahr wird die 26. Preisverleihung stattfinden – dieses Mal in einem neuen Gewand.
Der ARD Musikwettbewerb basiert auf den drei Kategorien „Violine“, „Gesang“ und „Horn“. Die Finalistinnen und Finalisten dieses Wettbewerbs werden von dem Theater Osnabrück und der Felicitas und Werner Egerland Stiftung in Betracht gezogen, um Preisträgerin oder Preisträger des Osnabrücker Musikpreises zu werden. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird schließlich von der Osnabrücker Fachjury gewählt, die sich aus verschiedenen Persönlichkeiten der hiesigen Musikszene zusammensetzt. Teil der Jury sind in diesem Jahr Anita Schnitker, Vorsitzende des Musikvereins Osnabrück e.V., Burkhard Schmilgun, Artistic Director von CPO, Andreas Hotz, Generaldirektor des Theaters Osnabrück und Stephan Lutermann, Künstlerische Leitung der Kirchenmusik Melle. Der Osnabrücker Musikpreis ist mit 7.500 Euro dotiert und gilt als höchstdotierter Sonderpreis des ARD Musikwettbewerbs in Deutschland.
Neues Konzept für den Osnabrücker Musikpreis
Nach jeder Preisverleihung setzen sich die Organisatoren des Musikpreises zusammen, um zu schauen, was man verändern und vor allem verbessern kann. „Wir wollen uns weiterentwickeln“, äußert sich Johannes Dälken, Vorsitzender der Felicitas und Werner Egerland Stiftung. Das neue Konzept für den Musikpreis basiert auf insgesamt fünf Bausteinen. Der diesjährige Preisträger wird am 31. Januar 2022 traditionell der Solist des mittlerweile 4. Sinfoniekonzerts sein. Für eine gewisse Kontinuität soll sorgen, dass der Musiker auch Teil des 6. Sinfoniekonzerts sein wird. Im Rahmen einer Kammermusikreihe gibt es ein Kammerkonzert mit dem Preisträger.
„Ein besonderes Anliegen ist uns die Nachwuchsarbeit“, erklärt Andreas Hotz, Generaldirektor des Theaters Osnabrück. Der Preisträger wird daher an verschiedenen Workshops für Kinder und Jugendliche teilnehmen und ihnen beim Musizieren eine Gefühl für die Instrumente vermitteln. Ein weiterer Baustein soll die Schulkonzert-Reihe „Osnabrück sucht den Superstar“ sein. Der Preisträger wird auch Teil des Workshops zur Fortbildung von Musikvermittlung sein, die gemeinsam mit dem Osnabrücker Orchester stattfinden wird. „Das Programm ist facettenreich. Es soll dafür sorgen, dass der Musiker in Osnabrück präsenter wird“, erläutert der Generaldirektor.
„Werkzeugkasten“ für den Musiker
Der Preisträger soll in diesem Jahr nicht einfach nur das Preisgeld erhalten und nach dem Sinfoniekonzert in Vergessenheit geraten. „Der diesjährige Preisträger erhält den Status „Artist in Residence“ und wird dauerhaft in das Theaterprogramm integriert“, meint Hotz. Die Einbindung des Musikers in die Osnabrücker Kulturszene soll eine Verbindung zwischen der Stadt und dem Publikum sein. „Für den Preisträger selbst ist der Musikpreis ein Werkzeugkasten für sein gesamtes Leben. Er sammelt hier wichtige musikalische Erfahrung“, sagt der Generaldirektor.
Osnabrück als Musikstandort
„Ich sehe Osnabrück als wichtigen Musikstandort. Jetzt gilt es, diesen weiter auszubauen. Mit dem neuen Programm rund um den Musikpreis sehe ich, dass es sich in die richtige Richtung entwickelt“, äußert sich Wolfgang Beckermann, Erster Stadtrat für Bildung, Kultur und Soziales. Auch für die Felicitas und Werner Egerland Stiftung ist die Unterstützung der Musikszene in Osnabrück ein wichtiges Anliegen. „Wir möchten vor allem Kinder und Jugendliche fördern, die keinen Zugang zu Kultur haben aufgrund von mangelnden finanziellen Mitteln“, äußert sich Johannes Dälken. Seit 2011 fördert die Stiftung den Osnabrücker Musikpreis, um die Kulturszene in der Hasestadt auszuweiten und Nachwuchstalente zu unterstützen.
Über den Preisträger
In diesem Jahr ist der Preisträger des Osnabrücker Musikpreises ein Finalist des ARD Musikwettbewerbs aus der Kategorie „Geige“. Dmitry Smirnov ist im Jahr 1994 in Sankt Petersburg, Russland, geboren. Dort genoss er eine professionelle, musikalische Ausbildung, bevor er anfing, erste Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Der Violinist hat bereits auf den Salzburger Festspielen gespielt. In den letzten Saisons war Smirnov in Solo-Werken von zahlreichen namhaften Musikern mit den Philharmonischen Staatsorchestern von Moskau (Vladimir Fedoseyev) und dem Mariinsky-Theater St. Petersburg, den Festival Strings Lucerne und dem Sinfonieorchester Basel zu hören. 2021 erscheint seine erste CD bei FHR London mit Werken von Bach und Bartok.