Osnabrück hat einen neuen regionalen Fernsehsender. Os-web.tv setzt voll auf die Online-Verbreitung und bringt einmal pro Monat interessante Gesprächspartner vor die Kamera. Technisch macht das Projekt alles anders als frühere Projekte.

AFP

Lange ist es her, da gab es in Osnabrück bereits einen regionalen Fernsehsender. Mit Unterstützung und Beteiligung der Stadtwerke Osnabrück, dem Energieversorger EWE und den regionalen Tageszeitungen NOZ und Nordwest-Zeitung (Oldenburg), sendete ein motiviertes Team als OS1.tv zwischen 2009 und dem Jahresende 2015 täglich aus und über Osnabrück.
Zwei Jahre nach dem Start begann man sogar im (inzwischen abgeschalteten) analogen Kabelnetz zu senden, was die Bilanz, trotz bis zum Ende überschaubarer aber stetig wachsender Zuschauerzahlen, monatlich mit einem vierstelligen Betrag belastet haben soll.

Auch bei Os-web.tv macht das Engagement eines Energieversorgers, der RWE-Tochter „Innogy“, die Produktion möglich – doch sonst läuft bei diesem Onlinesender einiges anders als bei seinem Vorläufer.

Einmal im Monat interessante Talk-Gäste

Ohne den Anspruch zu haben jeden Tag aktuelle Videonachrichten zu produzieren, setzt Innogy darauf, einmal im Monat eine Auswahl interessanter Studiogäste vor die Kameras zu bekommen. Statt die Sendung teuer über einen eigenen Sendeplatz im Kabel zu verbreiten – wobei ohnehin viele Zuschauer außen verbleiben würden – wurden die inzwischen bereits sieben produzierten Talk-Sendungen konsequent online verbreitet, und das soll auch so bleiben.
Auch bei der Studiotechnik gibt es große Unterschiede zu „herkömmlichen“ Produktionen. OS1.tv, genau wie der in Lingen beheimatete Ableger EV1.tv, aus dessen Gesellschafterkreis sich erst jüngst die NOZ verabschiedete, setzte noch auf professionelle Kamera- und Studiotechnik, die entsprechend teuer ist. Dabei läßt sich auch mit einem Bruchteil der Kosten gute Qualität abliefern.
Und selbst die für die Produktion genutzten Räumlichkeiten sind „speziell“. Mit einer guten Lichtanlage ausgeleuchtet, verwandelt sich einmal pro Monat das Kundencenter in der Mittelstraße (zwischen Goethering und Eisenbahnstraße) in ein kleines Studio.

Die aktuelle Februar-Sendung:

Moderation, Technik und Organisation: Alles aus einer Hand

„Meine Kameras haben eine höhere Auflösung als das, was manch ein professionelles Studio bietet“, sagt Michael Böhm, der nicht nur für die Technik sorgt sondern auch die Moderation erledigt und sich im Vorfeld um die Talkgäste kümmert.

Böhm produziert mit seinem Unternehmen „Augenfänger“ in seiner westfälischen Heimat Recklinghausen zahlreiche unterschiedliche Formate, die alle von ihm in Eigenregie erstellt werden. Durch den konsequenten Einsatz von hochwertigen Smartphone-Kameras bleiben die Kosten für seine Produktionen überschaubar. Mit einer speziellen Studio-Software, die Böhm während der Moderation nutzt um zwischen den Kameras umzuschalten und Einspielfilme zu starten, gelingt das Kunststück eine hochwertige Talkrunde komplett in Eigenregie zu produzieren.

Facebook-Livestream ersetzt Kabelfernsehen

Durch eine Zusammenarbeit mit Innogy kam Böhm im vergangenem Jahr dazu, auch einmal im Monat in Osnabrück ein Talkformat, das „MoMa“, zu produzieren.
Für die Übertragung setzen Michael Böhm und Innogy-Projektmanagerin Petra Weltring auf Facebook, so kann die Sendung bereits während der Produktion live gesehen werden.

Os-web.tv
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Petra Weltring nutzt jede Sendung dafür, um Neuigkeiten aus dem Unternehmen Innogy zu präsentieren. In der aktuellen Sendung, die am Donnerstag produziert wurde, stellte sie zum Beispiel die Möglichkeit vor, als Kunde des Unternehmens eine hohen Zuschuss für den Kauf eines E-Bike zu bekommen.

Interessante Gäste im Studio

Als Gast in der Februar-Sendung war Mark Rauschen, vor Ort. Der L&T Chef berichtete über die Herausforderungen, denen sich der Einzelhandel stellen muss und wie die seit knapp einem Jahr angebotene „Hasewelle“ da ins Konzept passt.
Initiator und Organisator Timo Maschmann stellte das 24. Euregio Musik Festival vor. Und mit Uwe Schmidt und dem Fahrradladen-Besitzer Heinrich Griep („2nd bike“) wurde über die für kommendes Wochenende geplante Osnabrücker Fahrradmesse geplaudert.

HASEPOST unterstützt das Team von Os-Web.tv ab sofort bei der Verbreitung der jeweils aktuellen Sendung. Zusätzlich haben wir eine Rubrik mit allen bislang produzierten Sendungen eingerichtet.

Hier geht es zur aktuellen Februar-Sendung und hier zu den bislang produzierten Sendungen.