Herzlich Willkommen beim Zoo Osnabrück: Philipp Bruelheide ist neuer Geschäftsführer auf dem Schölerberg und hat heute vor einer Woche seine neue Stellung angetreten. Nach Informationen unserer Redaktion erwartete ihn dort eine böse Überraschung.
„Das Finanzloch, mit dem der Osnabrücker Zoo in die Post-Busemann-Zeit startet, beläuft sich auf eine halbe Million Euro – mindestens.“ Mit dieser Aussage konfrontierte unsere Redaktion bereits Anfang November die Leserinnen und Leser der HASEPOST.
Kaum einen Monat später – nachdem der Stadtrat einer weiteren und zukünftig verstärkten finanziellen Unterstützung des Zoos zugestimmt hat – soll sich die vom inzwischen ausgeschiedenen Zoo-Geschäftsführer Andreas Busemann hinterlassene Finanzplanung endgültig in Luft aufgelöst haben.
Aus 530.000 Euro Fehlbetrag soll nach Busemann-Abgang mehr als eine Million geworden sein
Der noch unter Andreas Busemann erstellte Wirtschaftsplan 2023 ging lediglich von einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 530.000 Euro aus. Bereits im Statusbericht für Juni 2023 stieg die Verlustprognose für das laufende Jahr auf 930.000 Euro. Inzwischen soll der zwischen Januar und Ende November aufgelaufene Verlust auf deutlich über eine Million angewachsen sein, so zwitschert es mittlerweile zwischen Schölerberg und Rathaus.
Pro Monat fehlen dem Zoo demnach mindestens 100.000 Euro um die Differenz zwischen Einahmen und Ausgaben zu decken.
Zu den unserer Redaktion vorliegenden Zahlen konnte sich der Zoo in dieser Woche noch nicht äußern. „Da [Herr Bruelheide] sich erst in alle Themen einarbeitet, kann er auch noch keine konkreten Aussagen bzgl. Bilanz oder ähnlichem treffen,“ erklärte Zoo-Pressesprecherin Hanna Räckers auf Nachfrage.
Osnabrücker Zoo kennt die genaue Zahl seiner Besucher nicht
Und dabei kennt der Zoo noch nicht einmal die genaue Zahl seiner täglichen Besucher. Zu den Kritikpunkten, die rund um die Entlassung des vormaligen Geschäftsführers laut wurden, zählt auch die Praxis, dass es keine validen Zahlen über das Besuchsverhalten der Jahreskartenbesitzer und Mitglieder Zoogesellschaft gibt. Eine am Ausgang installierte Zählanlage wurde unter Busemann konsequent nicht genutzt, so dass alle in den vergangenen Jahren veröffentlichten angeblichen „Rekordzahlen“ lediglich auf Schätzungen beruhen.