Faultier Mario fühlt sich im Südamerikahaus des Zoo Osnabrück bereits sehr wohl. / Foto: Zoo Osnabrück (Lara Holzkamp)
Von Budapest nach Osnabrück: Faultierweibchen Luzie hat pünktlich zu ihrem Geburtstag mit Mario einen neuen Artgenossen im Südamerikahaus bekommen. Nicht ganz so weit war der Weg der beiden Zebra-Stuten, die neu in die Afrika-Tierwelt Takamanda gezogen sind.
Bereits im Spätsommer erreichte ein neues Faultier-Männchen aus der ungarischen Hauptstadt Budapest den Schölerberg. Die Biologen und Tierpfleger des Zoo Osnabrück verordneten dem Neuankömmling jedoch erst einmal Ruhe, wie Tobias Klumpe, Zoologische Leitung, erklärt: „Faultiere benötigen viel Zeit, um sich in einem neuen Zuhause einzuleben. Das hängt auch mit ihrem empfindlichen Verdauungssystem zusammen.“ Daher sollte sich das neue Faultier-Männchen Mario erst einmal in einem separaten Bereich einleben. Die beiden Zweifingerfaultiere im Zoo Osnabrück dürfen sich im gesamten Südamerikahaus frei bewegen. „Daher war es umso wichtiger, Mario zunächst separat zu halten und so beobachten zu können, ob er gut frisst und auch Kot absetzt“, so der Biologe. Zum Kotabsetzen und urinieren verlassen Faultiere in der Wildbahn die Baumkronen und begeben sich auf den Boden. Dafür müssen sich die Säuger aber sehr wohl in ihrer Umgebung fühlen, denn am Boden lauern in der Wildbahn ihre Fressfeinde.
„Wir freuen uns sehr, dass Mario sich so gut eingelebt hat. Er verlässt nun schon seinen separaten Bereich und erkundet fleißig das Südamerikahaus“, berichtet Klumpe. Um ihm die Eingewöhnung in der neuen Heimat zu erleichtern, gaben seine Tierpfleger des Zoo Budapest einen Weidenkorb mit, der ihm dort als Komfortplatz gedient hatte. Die Tierpfleger des Zoo Osnabrück brachten ihn in seinem neuen Zuhause, dem Südamerikahaus, an.
Rendezvous mit Luzie
Die Vergesellschaftung von Faultieren gehe in der Regel schnell vonstatten, wie Tierpfleger und Revierleiter Daniel Chirico weiß. „Die Charaktere der beiden Tiere müssen allerdings zueinanderpassen.“ Dies sei aber bei Luzie und Mario der Fall. „Mario fällt besonders mit seiner ruhigen und gelassenen Art auf. Wir haben schon seit vielen Jahrzehnten Faultiere im Zoo Osnabrück, aber Mario ist wohl mit Abstand das freundlichste von allen.“ Auch Faultierdame Luzie hat den neuen Mann im Haus schon von weitem zur Kenntnis genommen. Im April dieses Jahres verstarb Luzies bisheriger Wegbegleiter Lutz mit fast 25 Jahren, einem stattlichen Alter für Zweifingerfaultiere. „Es ist schön zu sehen, dass Luzie auch das neue Männchen akzeptiert und wir ihr mit Mario ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk bereiten konnten“, freut sich Chirico. Luzie wird Ende November 23 Jahre alt.
Zwei neue Zebrastuten
Neue Zoobewohner leben auch seit dem gestrigen Donnerstag ein paar Wegbiegungen weiter in der Afrika-Tierwelt Takamanda. Zwei Zebra-Stuten zogen neu in den Zoo. Die 2-jährige Maja und die 1-jährige Taya, beide aus deutschen Zoos angereist, vergrößern die bisher dreiköpfige Chapman-Zebra-Herde. Direkt nach ihrer Ankunft lernten sie die 16-jährige Jule, die 3-jährige Nairobi sowie die 2-jährige Bonita kennen – zunächst aber noch voneinander getrennt und nur mit Sichtkontakt. „Das erste Aufeinandertreffen der Tiere war ein sehr spannender Augenblick, denn die Stuten riefen, was bellend klingt. Da bisher alles so gut verlaufen ist, wollen wir schon bald mit der richtigen Zusammenführung starten“, berichtet Revierleiterin Jenny Betian. Im Laufe der nächsten Tage werden die Zebras also ihren Stall verlassen und die große Außenanlage kennenlernen.