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Neue Zoobewohner in Osnabrück: Querstreifen-Taggeckos am Schölerberg eingezogen

Smaragdgrüne getupfte Reptilien leben seit neuestem im Zoo Osnabrück: Zwei Querstreifen-Taggeckos haben ein Terrarium im Tetra-Aquarium des Zoos bezogen. Sie sind Botschafter für ihre Verwandten, denn der Gecko ist Zootier des Jahres 2024.

Aufheben der Gesetze der Schwerkraft, Zungen-„Scheibenwischer“ statt Augenlider und 100 Millionen Jahre Geschichte – Geckos sind so facetten- wie artenreich. Und eine der rund 1.600 Geckoarten bereichert seit Neuestem den Zoo Osnabrück: der Querstreifen-Taggecko. Die Querstreifen-Taggeckos sind mit 26 Zentimetern Körperlänge, von der der Schwanz fast die Hälfte ausmacht, die zweitgrößte Art der Gattung der Taggeckos.

Auffälliges grünes Tupfenmuster

„Unsere Querstreifen-Taggeckos haben schon ihre adulte Färbung, aber können noch ein wenig wachsen“, erklärt Tierpfleger Marco Feldmann. „Die beiden Reptilien sind auch immer besser in ihrer Anlage zu entdecken“, so Feldmann weiter. „Zum einen heben sie sich mit ihrem grünen Tupfenmuster toll vom lehmigen Untergrund ab und zum anderen gewöhnen sie sich immer mehr an ihr neues Zuhause. Anfangs noch schüchtern, werden sie jetzt immer neugieriger.“ Dann nutzen sie neben der Anlage auch die Scheiben, die sie dank besonderer Hornstrukturen an den Füßen mit Leichtigkeit senkrecht hochklettern können.

Zungen-Scheibenwischer statt Augenlidern

„Wer sich über den Namen der smaragdgrünen Tiere wundert: Die Querstreifen sind den Jungtieren vorbehalten. Mit der Zeit verlieren sie sich und werden zu Tupfen“, klärt Dr. Jannis Göttling, Zootierarzt und Kurator, auf. Möglicherweise schützen die Streifen sie vor ihren Eltern beziehungsweise Artgenossen – bei Geckos passiert es wie bei vielen anderen Reptilien nicht selten, dass Jungtiere zur Beute der Eltern werden. Auch die Augen der Reptilien seien etwas Besonderes: „Die meisten Geckos haben keine Augenlider, deshalb lecken sie sich regelmäßig mit ihrer langen Zunge über die Augen. Also eine Art Zungen-Scheibenwischer. Das lässt sich auch toll beobachten“, so Göttling. Die Haut der Querstreifen-Taggeckos ist vergleichsweise dick, was sie vor Verletzungen schützt – in den Dornwäldern im Südwesten Madagaskars, in denen sie beheimatet sind, klar von Vorteil. Sie ernähren sich vorrangig von Insekten, Spinnen und Schnecken, aber auch von überreifen Früchten, Nektar oder Pollen. Die Reptilien können ein Alter von bis zu 25 Jahren erreichen. Sie leben monogam.

Gecko ist Zootier des Jahres

„Wie der Querstreifen-Taggecko haben die viele Geckoarten nur kleine Verbreitungsgebiete und sind auf bestimmte Faktoren in ihrem Lebensraum angewiesen. Ändern sich diese und schwindet der Lebensraum, wird es gefährlich für die ganze Art. Daher wundert es nicht, dass der Querstreifen-Taggecko als ‚gefährdet‘ eingestuft wird“, so der Veterinär. Fast ein Viertel aller Gecko-Arten sei bedroht. Aus diesem Grund wurde der Gecko von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V., der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V., der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. und dem Verband der Zoologischen Gärten e.V. zum Zootier des Jahres 2024 gewählt. „Mit dieser Aktion soll die Aufmerksamkeit auf Tiergruppen gerichtet werden, die weniger im Fokus der Öffentlichkeit stehen“, erklärt Göttling. „Unsere Zootiere sollen auch als Botschafter ihrer bedrohten Verwandtschaft dienen.“ Geckos leben seit rund 50 Millionen Jahren auf der Erde. „Sie sind ein wichtiger Teil der jeweiligen Ökosysteme und schützenswert“, so Göttling.


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