Seit September gibt es am Schlosswall eine neue Tagespflegeeinrichtung für Osnabrücker Senioren. In den Räumlichkeiten des ehemaligen Pflegedienstes Birkemeyer finden die betagten Gäste, Betreuung, Spaß und Gesellschaft.
Seit kurzem gibt es die neue “Tagespflege am Schlosswall” in Osnabrück. Hier können Senioren, die noch in einer eigenen Wohnung leben und vergleichsweise selbstständig sind, tagsüber betreut und gepflegt werden. Aber sie können auch spielen, basteln und soziale Kontakte pflegen. Angelika Fried, die die Einrichtung am 1. September übernommen hat, erklärt das Konzept: “Senioren können bei uns von 8-17 Uhr betreut werden. Wir haben eine eigene Küche und kümmern uns auch um einfache Pflegedienste wie die Verabreichung von Medikamenten. Unsere Gäste finden sich meist in kleinen Gruppen zusammen, in denen sie Spiele spielen, basteln oder sich einfach unterhalten. Wenn ein neuer Gast zu uns kommt, erkundigen wir uns nach seinen Interessen. Wenn er zum Beispiel gerne singt, versuchen wir entsprechende Kontakte herzustellen und Aktivitäten zu organisieren. Unsere Lage am Schlosswall ist sehr gut, da wir zwei Parks in unmittelbarer Nähe haben und auch mit den Senioren spazieren gehen können.”
Keine Patienten, sondern Gäste
Angelika Fried hat reichlich Berufserfahrung. Sie ist seit 18 Jahren examinierte Altenpflegerin und hat zuvor drei Jahre lang die Tagespflegeeinrichtung am Rosenplatz geleitet. In der neuen Einrichtung steckt viel Herzblut: “In der Tagespflege haben wir keine Patienten, sondern Gäste, die sehr froh über die Kontakte und Gespräche sind. In normalen Altenheimen und im ambulanten Dienst ist immer nur wenig Zeit für die Senioren, in der Tagespflege haben wir sie für acht Stunden und können ihnen viel Aufmerksamkeit geben, mit ihnen sprechen und spielen. Das macht sehr viel Spaß.” Als die Tagespflege Birkemeyer schloss, entschied sich Fried die Einrichtung unter neuem Namen weiter zu führen. Zwar gab es einige bürokratische Hürden zu überwinden, letztlich ging aber alles gut und die “Tagespflege am Schlosswall” konnte am 1. September ihre Tore öffnen.
Betreuung trotz Corona
Die Corona-Pandemie stellt Altenpflegeeinrichtungen vor besondere Herausforderungen, da ihr Klientel ausnahmslos zur Hochrisikogruppe gehört. Aktuell dürfen daher nur zehn, statt wie geplant etwa 20 Senioren, am Schlosswall betreut werden, so lassen sich Abstände einhalten und Kontakte reduzieren. Die Pfleger tragen permanent Masken, außerdem wird bei den Senioren, dem Personal und bei Gästen von außerhalb jeden Tag Fieber gemessen. Künftig sollen auch Corona-Schnelltests zum Einsatz kommen. Die Situation ist nicht einfach, doch Angelika Fried ist glücklich, dass die Tagespflegeeinrichtungen überhaupt wieder öffnen dürfen: “Bis Juni mussten alle Tagespflegeeinrichtungen geschlossen bleiben. Die Senioren waren froh, als wir wieder für sie da sein konnten. Viele waren die ganze Zeit isoliert und haben geistig und körperlich stark abgebaut. Bei uns machen sie regelmäßig Sport und Gedächtnistraining, als das wegfiel, hatte es üble Folgen für die Alten.”