Osnabrück entsendet erneut zwei engagierte junge Städtebotschafter in seine Partnerstädte Angers und Çanakkale. Ab 1. Oktober werden Wanda Flemming und Kaya Rass die Friedensstadt für ein Jahr im Ausland repräsentieren. Seit 1958 haben bereits über 300 junge Menschen diese wichtige Aufgabe übernommen. Ihr Ziel: die Bindungen zwischen den Partnerstädten weiter zu festigen und zu vertiefen.
Austausch anregen und stärken
Im Zentrum ihrer Arbeit als Städtebotschafterin und Städtebotschafter im Ausland steht dabei der interkulturelle Austausch in beide Richtungen, was zur Völkerverständigung beitragen soll, schilderte die Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. „Diese Austauschprogramme für junge Leute sind ein ganz wesentliches Element unserer Partnerschaftsarbeit, weil die beiden vor Ort unsere Stadt repräsentieren, unsere Kultur, unsere Eigenarten ein Stück weit mitbringen und diese den Menschen in Frankreich und in der Türkei auch näher bringen“, so Pötter.
Umsetzung von eigenen Projekten im Ausland
Für ihre neuen Posten wurden die beiden ausreichend vorbereitet, versprach Jens Koopmann aus dem Osnabrücker Städtepartnerschaftsbüro. Um vor Ort direkt in ihre Arbeit eintauchen zu können, wurden sie im Vorfeld zum Beispiel über sowohl aktuell laufende als auch ehemalige Projekte, die Städtebotschafterinnen und -botschafter typischerweise bearbeiten, informiert. Während ihrer Auslandsaufenthalte sind die beiden 19-jährigen Abiturienten schließlich herzlich dazu eingeladen, sich neben ihrer Arbeit in der städtischen Verwaltung, wo sie als Ansprechpartnerin und -partner für alle Osnabrück betreffenden Fragen agieren werden, sich auch auf ihre eigenen Ideen für verschiedene Projekte zu konzentrieren und diese zu verwirklichen.
Große Pläne
Dafür haben sowohl Flemming als auch Rass bereits einige Impulse. „Also ich habe geplant, mit meinen Projekten möglichst viele Leute zu erreichen“, sagte Wanda Flemming. Bislang plant die junge Osnabrückerin unter anderem einen Austausch zwischen deutschen Seniorinnen und Senioren sowie französischen Studierenden der Germanistik, um zu produktiven Diskussionen anzuregen. Darüber hinaus möchte sie zu einem Schüleraustausch anregen, der den Fokus auf verschiedene europäische Demokratiemodelle legt. Rass hingegen betonte, Interesse daran zu haben, in Çanakkale ein Jugendparlament aufzubauen. „Es waren vor Ort viele davon beeindruckt, wie das Jugendparlament hier funktioniert, und ich habe mir vorgenommen, dass wir das machen können“, erzählte der neue Städtebotschafter. „Mir geht es auch vor allem darum, die Gemeinsamkeiten von Osnabrück und Çanakkale zu verdeutlichen. Es sind beides Städte des Friedens. Ich habe ja auch selber Wurzeln in der Türkei, und das ist natürlich für mich auch eine Möglichkeit, in die Heimat meiner Großeltern zu gehen.“
Kultur erleben und mitnehmen
Um all das gewährleisten zu können, kümmert sich das Städtepartnerschaftsbüro um den Rest und sorgt für die Unterkunft der Jugendlichen vor Ort: „Unsere Städtebotschafter haben eine feste Gelegenheit, die Privatzeit zu verbringen. Das gehört ja auch zum Städtebotschafterjahr, dass man auch das Private sieht, Stadt, Land und Leute kennen lernt, eben auch die Kultur mitnimmt und das große Ganze da sieht“, erklärte Koopmann.