Wie kommen die Osnabrücker von A nach B? Für Verkehrsplaner ist das eine wichtige Frage, daher hat sich die Hasestadt zum zweiten Mal an der bundesweiten Untersuchung „Mobilität in Städten – SrV“ beteiligt. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.
Osnabrück nahm bereits 2013 an der Mobilitätsstudie teil, im Vergleich zu damals zeigt sich vor allem eines: Das Fahrrad wird immer beliebter! 2013 wurden 23 Prozent der Wege innerhalb der Stadt mit dem Rad zurückgelegt, 2018 waren es 28 Prozent. Auch der Anteil öffentlicher Verkehrsmittel ist leicht gestiegen, 2013 wurden acht Prozent der Wege im ÖPNV zurückgelegt, 2018 waren es neun Prozent. Die Bedeutung des Autos ist dagegen zurückgegangen. 2013 entfielen 39 Prozent der Wege auf den motorisierten Individualverkehr, 2018 waren es 37 Prozent. Die neue Studie zeigt aber auch, dass längere Strecken noch immer bevorzugt mit dem Auto zurück gelegt werden, das Fahrrad ist vor allem für Fahrtwege unter fünf Kilometer interessant. Die meisten Menschen nutzen mehrere Verkehrsmittel, 59 Prozent der Befragten wechseln zwischen Auto, Bus und Rad, 28 Prozent der Osnabrücker fahren ausschließlich mit dem Auto.
Stadtbaurat Frank Otte freut sich über das Ergebnis
Die Stadtverwaltung fühlt sich durch die Ergebnisse der Studie bestätigt, Stadtbaurat Frank Otte sagt: „Die Anstrengungen die wir in Osnabrück gemacht haben zeigen erste Früchte. Große und kleine Infrastrukturmaßnahmen und auch die 2013 eingeführte Radkampagne „Osnabrück sattelt auf“ haben dazu beigetragen, dass die Menschen mehr aufs Fahrrad steigen. Wir freuen uns über die Ergebnisse, ruhen uns aber nicht darauf aus. Noch immer werden 52 Prozent der Strecken zwischen drei und fünf Kilometern mit dem Auto zurückgelegt, hier sehen wir viel Potenzial, die Verkehrssituation in Osnabrück zu entlasten und damit mehr für den Klimaschutz und eine lebenswerte Stadt zu tun.“ Der geringe Zuwachs im ÖPNV überrascht Harald Schulte, Leiter der Angebotsplanung Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück GbR (PlaNOS), nicht: „Die großen Verbesserungen für unser ÖPNV-System sind in den letzten Jahren vorbereitet worden und stehen jetzt kurz vor der Umsetzung.“ Ab dem 5. Februar werden beispielsweise fünf Metrobus-Linien an den Start gehen, außerdem soll eine neue Ringlinie Querverbindungen zwischen den Stadtteilen schaffen.
Wie funktioniert die Studie?
Die bundesweite Untersuchung „Mobilität in Städten – SrV“ wurde von der TU Dresden entwickelt, SrV bedeutet „System repräsentativer Verkehrsbefragungen“. Für die Studie wurden zufällig Adressen aus dem Einwohnermelderegister gezogen und angeschrieben. Die Teilnehmer sollten beschreiben, welche Wege sie an einem bestimmten Tag zurücklegten und wie sie das taten. Die Osnabrücker Stichprobe umfasste 1308 Personen in 677 Haushalten, die Daten wurden von Februar 2018 bis Januar 2019 erhoben und anschließend ausgewertet. Befragt wurden dabei ausschließlich Menschen, die in Osnabrück gemeldet sind, Pendler, Touristen und Besucher wurden in der Studie nicht erfasst. Die Ergebnisse der Untersuchung machen daher keine Aussagen über den gesamten Verkehr auf den Straßen, sondern zeigen ausschließlich das Verkehrsverhalten der Osnabrücker.