Der „ICE L“ soll das Bahnfahren ab Osnabrück Hauptbahnhof endlich auch auf der Ost/West-Achse attraktiver machen. Bislang fahren hier noch Intercity-Züge aus der Zeit der alten Beamten-Bahn. Bei der Indienststellung der neuen ICE-Züge kommt es allerdings zu Verspätungen.
Das „L“ beim neuen ICE steht für „low floor“, also „Niederflur“, erklärte Dr. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr, am Mittwoch in Berlin bei der Vorstellung des neuen Fernverkehrszuges der Deutschen Bahn.
Ab Oktober 2024 sollen die beim spanischen Hersteller Talgo bestellten Züge erstmals auf der Strecke zwischen Amsterdam und Berlin – und damit auch über Osnabrück – fahren.
Mit den neuen Zügen, die über ihren niedrigen Zugang neue Maßstäbe in Sachen Barrierefreiheit setzen, sollen die teilweise noch aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammenden und mehrfach renovierten alten Intercity-Waggons abgelöst werden.
Zukünftig auch von Osnabrück nach Sylt und Köln mit den neuen ICE L
Das Verspätungen und Deutsche Bahn untrennbar verbunden sind, zeigt sich bei der Beschaffung der neuen Züge. Ursprünglich war geplant, dass die unter dem Projektnamen ECx bestellten Züge, bereits ab dem kommenden Jahr auf die Gleise kommen sollten.
In diesem Frühjahr sickerte dann der aktualisierte aber nicht näher definierte Starttermin 2024 durch (HASEPOST berichtete), nun spricht die Bahn nur noch von einem „schrittweise in Betrieb gehen“ ab Oktober 2024. Erst 2025 sollen genügend Züge zur Verfügung stehen um alle Verbindungen zwischen der Hauptstadt und Amsterdam mit den neuen Zügen zu fahren.
Im Jahr 2026 werden die Züge auch auf den touristischen Verbindungen nach Sylt und Oberstdorf verkehren, wobei die Verbindung nach Sylt (und in Gegerichtung in Köln) ebenfalls über Osnabrück geführt werden soll.
Schön schnell, aber nur auf einem kurzen Stück der Strecke
Ein Zugverband besteht aus jeweils einer Mehrsystemlok und 17 Reisezugwagen inklusive Steuerwagen. Sie bieten insgesamt 562 Sitzplätze, davon 85 Sitzplätze der 1. Klasse und 477 Sitzplätze der 2. Klasse. Die Züge können mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h fahren. Die Spitzengeschwindigkeit kann jedoch nach derzeitigem Ausbaustand nur auf dem Streckenabschnitt östlich von Hannover gefahren werden.
Titelfoto: Innenraum des neuen ICE L, Deutsche Bahn AG / Oliver Lang