Am Ostersonntag (9. April) wurde die neue Friedensorgel der Orgelbauer Metzler in der Kirche St. Katharinen in Osnabrück eingeweiht. Mit dabei waren unter anderem der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff und Regionalbischof Friedrich Selter.
Mit einem Festgottesdienst, Grußworten, Empfang und einem facettenreichen Musikprogramm hat die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Katharinen am Ostersonntag den ersten Bauabschnitt ihrer neuen Orgel eingeweiht. Das Instrument trägt den Namen „Friedensorgel“ und erklang nach sechs Wochen Bauzeit in der Kirche zum Gloria in der Osternacht zum ersten Mal für alle hörbar. Mit stehenden Ovationen und viel Beifall zollten die etwa 350 Gäste – darunter Schirmherr Bundespräsident a.D. Christian Wulff, Regionalbischof Friedrich Selter, Superintendent Dr. Joachim Jeska, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Kirchengemeinden sowie die verantwortlichen Orgelbauer Andreas und Mathias Metzler aus der Schweiz – in der St.-Katharinen-Kirche der Friedensorgel Lob und Anerkennung.
Einweihung war besonderer Tag
„Es ist ein Festtag in unserer Gemeinde und in unserer Stadt. Die Friedensorgel ist ein Kunstwerk“, sagt Pastorin Andrea Kruckemeyer. „Eine Orgel ist die Königin der Instrumente und wir sind froh und glücklich, dass nun eine Metzler-Orgel hier bei uns steht. Deswegen ist die Einweihung ein besonderer Tag für uns alle, die sich in den vergangenen mehr als zwölf Jahren mit der Orgel beschäftigt haben“, blickt sie auf die verschiedenen Phasen der Umsetzung zurück.
Dank für vielfältige Unterstützung
Jan David Dreyer, Vorsitzender des Fördervereins zur Errichtung der Friedensorgel und zur Förderung der Kirchenmusik an St. Katharinen, betonte, dass für den Bau der Orgel ein langer Atem notwendig gewesen sei. Bis zur Realisierung des Zwischenzieles – dem Aufbau des aktuellen ersten Abschnitts der Friedensorgel – habe eine lange Wegstrecke mit Höhen und Tiefen zurückgelegt werden müssen. Dank gelte vielen Beteiligten, unter anderem dem Orgelsachverständigenausschuss, dem Kirchenvorstand der Gemeinde St. Katharinen, dem Orgelausschuss in der Gemeinde sowie dem Orgel-Netzwerk. Wichtige Unterstützung hätten außerdem die hannoversche Landeskirche, der Kirchenkreis Osnabrück und das Kirchenamt Osnabrück geleistet. „Der Dank gilt auch vielen Institutionen und Stiftungen, die sich von unserer Vision eines großartigen Musikinstruments für die musikalische Friedensarbeit haben begeistern lassen: Sparkasse Osnabrück, OLB, Stiftung Osnabrücker Club, Zoo-Lotterie, Accordeos-Stiftung (Schweiz), Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte und die Fuchs-Stiftung“, sagte Dreyer. Das jetzt erreichte Ziel sei nur ein Zwischenziel, die Planungen des Sachverständigenausschusses seien zu zwei Dritteln umgesetzt. Weitere Bauabschnitte sollten folgen, „um letztlich das gesamte orgelmusikalische Spektrum spielen zu können“, so Dreyer.
Bemühung um jeden Ton
Für die Orgelbau-Firma Metzler „ist diese Feier auch ein großer Tag des Dankes“, sagt Orgelbaumeister Andreas Metzler für das Schweizer Familienunternehmen. Tischler, Pfeifenmacher und Orgelbauer hätten viel Arbeit in die Orgel gesteckt. „Die wochenlange Bemühung um jeden Ton hat funktioniert. Und ich bin ganz erleichtert nach diesem Vormittag mit der Orgel. Man merkt erst im großen Festgottesdienst, wie es das Instrument schafft, dass die Herzen der Menschen berührt werden“, berichtete Metzler. Kantor Arne Hatje freute sich über die gelungene Premiere der Friedensorgel. „Es ist das größte Ereignis, das ich mir vorstellen konnte. Auch wenn die Zuhörer:innen das nicht gemerkt haben, habe ich lange unter der alten Ott-Orgel gelitten. Jetzt freue ich mich über die Lebendigkeit, die Farbe, die Poesie und die Kraft in der neuen Orgel“, sagte Hatje, der zur Einweihung der Orgel ein Programm für eine Festwoche zusammengestellt hat. Im Anschluss an den Festgottesdienst folgte eine Orgel-Matinée mit Stücken von Johann Sebastian Bach, Georg Muffat und Henry Purcell.