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Neue Erkenntnisse zu möglichem Polizeigewalt-Fall in Dessau

Neue Erkenntnisse im Fall Hans-Jürgen Rose könnten auf Polizeigewalt hindeuten. Rose starb 1997 kurz nach seiner Überführung in eine Dessauer Polizeiwache. Nun liefern Aussagen eines pensionierten Polizisten und eines unabhängigen Rechercheteams zusätzliche Beweise, die möglicherweise auf Misshandlungen durch die Polizei hinweisen.

Enthüllungen eines pensionierten Polizisten

Michael N., ein pensionierter Polizist, berichtete der „taz“, er habe am Todestag Roses ein Gespräch von Kollegen im Pausenraum der Polizeiwache mitgehört, in dem ein Kollege erklärte, einen Festgenommenen geschlagen zu haben. Zudem sei es Anfang der 90er-Jahre gängige Praxis gewesen, inhaftierte Individuen an Säulen im Speisesaal zu fixieren. Diese Aussagen werfen nun neue Fragen zu Roses Tod auf.

Anzeige wegen Mordes

Die Familie von Hans-Jürgen Rose hat basierend auf diesen jüngsten Entdeckungen vier beteiligte Polizisten beim Generalbundesanwalt wegen Mordes angezeigt.

Erkenntnisse einer unabhängigen Untersuchungsgruppe

Das „Recherche Zentrum“, eine private, spendenfinanzierte Gruppe aus Investigativjournalisten, Filmemachern und Aktivisten, hat weitere Beweise zu Roses Tod erarbeitet. Diese Gruppe ist aus der Initiative „Gedenken an Oury Jalloh“ entstanden und widmet sich der „Aufklärung möglicher Polizeimorde“.

Autopsiebericht und Manipulationen

Laut Autopsiebericht, der nach Roses Tod erstellt wurde, sind die „zahlreichen stumpfen Gewalteinwirkungen“, die zum Tod führten, „als Folge von Misshandlungen anzusehen“. Darüber hinaus weist das Gutachten eines Londoner Forensikers auf mögliche Manipulationen im Einsatzprotokoll der Dessauer Polizei hin.

Die tragische Geschichte des Dessauer Polizeireviers

Der Fall Rose ist einer von drei Fällen, in denen Personen zwischen 1997 und 2005 starben, nachdem oder während sie im Dessauer Polizeirevier waren. Trotzdem wurden die Ermittlungen im Fall Rose bereits zweimal von der Justiz eingestellt, zuletzt 2014. Im letzten Einstellungsvermerk der Staatsanwaltschaft wird darauf hingewiesen, dass es „nicht auszuschließen“ sei, dass Unbekannte Rose totgeprügelt haben könnten oder dass er ohne Fremdeinwirkung aus dem Fenster gefallen sein könnte.

durch KI bearbeitet, .


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mit Material von dts Nachrichtenagentur
mit Material von dts Nachrichtenagentur
Dieser Artikel wurde mit Material der Nachrichtenagentur dts erstellt, kann jedoch durch unsere Redaktion ergänzt oder aktualisiert worden sein.

  

   

 

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