Die neue Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Cathrina Claas-Mühlhäuser, sieht im geplanten EU-Beitritt der Ukraine eine große Chance für deutsche Unternehmen. Sie rechnet mit einem ähnlichen Wirtschaftswachstum wie in Polen nach der EU-Osterweiterung 2004.
Attraktiver Markt Ukraine
Die Ukraine ist laut der neuen Chefin des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Cathrina Claas-Mühlhäuser, ein attraktiver Markt „mit exzellent ausgebildeten Fachkräften, und das in unserer direkten Nachbarschaft“. Claas-Mühlhäuser erwartet, dass das Land nach einem EU-Beitritt ein ähnliches Wachstum erleben wird wie Polen nach der EU-Osterweiterung 2004. „Vor 20 Jahren fehlte auch vielen die Fantasie, um sich ein florierendes Polen und ein boomendes Tschechien vorzustellen“, sagt sie im Gespräch mit dem „Spiegel“.
Deutsche Firmen bereiten Investitionen vor
Bereits jetzt bereiten zahlreiche deutsche Firmen Investitionen in ukrainische Standorte vor, berichtet Claas-Mühlhäuser. „Wir hören von vielen Unternehmen, die Ideen und Pläne in der Pipeline haben.“ Trotz andauernder Kämpfe und ohne EU-Mitgliedschaft ist die Ukraine 2023 um mehr als fünf Prozent gewachsen.
Aufbau der Ukraine trotz Krieg
Claas-Mühlhäuser ist beeindruckt vom Willen der Menschen in der Ukraine, trotz der schwierigen Umstände weiter zu machen und durchzuhalten. Jedoch erschweren der Krieg und seine Folgen Investitionsprojekte, insbesondere deren Finanzierung über den Kapitalmarkt. Eine Ausweitung der vom Bund gewährten Investitionsgarantien könnte hier Abhilfe schaffen.
Ablehnung von Investitionen in Russland
Claas-Mühlhäuser, die seit Juni 2023 Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft ist und in dieser Position die erste Frau in der mehr als 70-jährigen Geschichte des Verbands ist, kann sich neue Investitionen in Russland derzeit nicht vorstellen. Erst müsste der Krieg beendet werden und selbst dann „wäre der Weg lang“. Sie warnt jedoch davor, das Land komplett abzuschreiben. „Ich kann auch der Vorstellung nichts abgewinnen, 140 Millionen Russen dauerhaft zu isolieren und das Land zu einem zweiten Nordkorea zu machen“, so Claas-Mühlhäuser. Das liege „nicht im europäischen Interesse“.
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