Die Sperrung der Autobahn A1 in beiden Fahrtrichtungen (Richtung Bremen/Hamburg und Osnabrück/Dortmund) wird noch bis Montag früh um 5 Uhr andauern, wenn alles auf der Baustelle bei Rieste nach Plan verläuft.
Seit Freitag ist die Autobahn voll gesperrt, um den Einhub einer über 50 Meter langen Brücke zu ermöglichen. Ein technisches Großprojekt, durchgeführt von der Autobahn Westfalen, steht im Zentrum der Maßnahme.
Schweres Gerät an der A1 im Einsatz für 12x 62 Tonnen
Bereits seit Freitag ist die Autobahn A1 zwischen dem 27. und dem 30. September gesperrt, damit eine Brücke im Rahmen des Neubaus der Anschlussstelle Rieste eingehoben werden kann. Die Brücke besteht aus zwölf Spannbeton-Fertigteilen, die jeweils etwa 62 Tonnen wiegen – das entspricht in etwa der Masse von 20 Elefanten pro Brückenteil. Die Brückenteile werden mithilfe zweier großer Autokrane in Position gebracht, die gemeinsam im sogenannten Tandemhub arbeiten. Dabei müssen die Krane synchron arbeiten, um die massiven Bauteile millimetergenau auf das vorbereitete Traggerüst abzusetzen.
Sebastian Steer, Teamleiter Straßenbau bei der Autobahn Westfalen in der Außenstelle Osnabrück, erläutert: „Dabei arbeiten die Krane im Doppelpack, denn sie müssen die schweren und großformatigen Brückenteile gemeinsam präzise heben und drehen, damit sie millimetergenau auf das temporäre Traggerüst abgesetzt werden können.“
Jedes Brückenteil ist rund 28 Meter lang, über zwei Meter breit und mehr als einen Meter hoch. Das erfordert höchste Präzision und Koordination zwischen den beiden Kranführern, die die Kräne mit Traglasten von 250 und 150 Tonnen bedienen. Insgesamt sind rund 15 Mitarbeitende am Wochenende im Einsatz, um die Arbeiten termingerecht abzuschließen.
Autobahnbrücke bei Rieste nach neuesten technischen Standards
Die Brücke wird die K149 über die A1 führen und ersetzt eine ältere Brücke, die im März abgerissen wurde. Das neue Bauwerk wird nach den modernsten technischen Standards errichtet und ist für den Schwerlastverkehr ausgelegt. So soll sie unter anderem das nahegelegene Gewerbegebiet optimal versorgen. Zusätzlich wird ein Geh- und Radweg in die Brücke integriert, um die sichere Überquerung der Autobahn für Fußgänger und Radfahrer zu gewährleisten. „Sie kann künftig problemlos Schwerlastverkehr aufnehmen, um beispielsweise auch das nahegelegene Gewerbegebiet zu versorgen. Zudem sorgen auch ein Rad- und Gehweg dafür, dass Passanten sicher über die Autobahn gelangen“, so Steer weiter.
Weitere aber nur kurrzeitige Sperrung der A1 um das Gerüst abzubauen
Bevor der Verkehr am Montagmorgen wieder freigegeben werden kann, müssen nach dem Einhub der Brückenteile noch die Entwässerung sowie ein Gerüst für weitere Arbeiten installiert werden. Doch damit sind die Arbeiten an der Brücke noch lange nicht abgeschlossen. In den kommenden Wochen stehen noch Beton- und Abdichtungsarbeiten sowie die Montage der Übergangskonstruktionen zwischen Brücke und Fahrbahn an. Ebenso müssen der Geh- und Radweg, die Geländer und die Fahrbahnmarkierungen fertiggestellt werden. Zum Schluss wird das Gerüst in einer kurzzeitigen Vollsperrung abgebaut.
Neue Anschlussstelle und neue Kreisverkehre im Landkreis Vechta
Parallel zum Brückeneinbau geht auch der Ausbau des umliegenden Verkehrsnetzes voran. Neben der Errichtung der neuen Anschlussstelle wurden bereits zwei Kreisverkehre östlich und westlich der A1 fertiggestellt. Darüber hinaus entsteht eine neue Trasse der K149 im Landkreis Vechta, die sich von der L78 über die neue Brücke bis zur Landesgrenze des Landkreises Osnabrück auf einer Länge von etwa 460 Metern erstreckt.
Bis zur Fertigstellung der kompletten Baumaßnahme wird der Verkehr im lokalen Straßennetz weiterhin über die K147 umgeleitet.
Mit Material der Autobahn Westfalen.